Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte der K. und K. Wehrmacht 4. (1905)

Die Artillerie - Geschicht der Organisation und Entwicklung der k. und k. Feld-Artillerie 1618-1903 - I. Das Feld-Artillerie-Corps (Haupt-Corps) 1618-1772 - A. Organisation und Entwicklung

19 zu 25 Pfund und einer zu 12 Pfund, 30 hölzerne Feuermörser, 6 Petarden, 2 Hebzeuge, 4 Sattelwagen, 2 Winden, 1 Wurfbrücke, 1 Feldschmiede, dann 480 Centner Pulver, 623 Centner Lunten, 386 Centner Blei, 600 Kugeln für halbe Karthaunen, 1964 Kugeln für Zwölfpfünder, 500 Kugeln für Sechspfünder, 180 Granaten für die Mörser, 2070 Handgranaten, 200 kleine Messing-Granaten für die Feuerkugeln, 600 Kartätschen für die Geschütze zu 24,12 und 6 Pfund, ferner 3000 Stück Schanzzeug und 12 Anker 1). An Artillerie-Personen waren vorhanden : Ohrist Böhm2), 1 Commissar, 1 Zeugwart und Petardierer, 4 Zeug­diener zu Ross, 2 Zeugdiener zu Fuss, 1 Quartiermeister, 1 Proviantmeister, 1 Zeugschreiber, 1 Zimmermeister mit 3 Gesellen, 1 Wagnermeister mit 2 Ge­sellen, 1 Riemermeister, 1 Büttner, 5 Feuerwerker, 1 Büchsenmeister-Corporal, 12 alte und junge Büchsenmeister, 4 Handlanger, 1 Ober-, 4 Unter-Wagen­meister, 2 Geschirrmeister, 5 Geschirrknechte, 222 Wagenknechte, 1 Profoss mit Stab, 2 Minierer; an Fuhrwerken 160 Wagen mit 776 Pferden. Diese genügten nicht einmal für den Bedarf der in Schlesien aufzu­stellenden Artillerie, für welche folgendes Erfordernis bestimmt wurde3) : „3 Stückhauptleute, 1 Commissar mit 1 Schreiber, 1 Feld-Zeug wart, 1 Zeugwart für Munition und Material-Vorrath, welcher nicht ins Feld aus­zurücken hat, IRegiments-Schultheiss mit seinenGeschwornen, Ibis2 Ingenieure, 2 Minierer mit 25 Bergknappen, 1 Büchsenmeister-Corporal, dann für jede halbe Karthaune 3 oder doch 2, für jede Falkaune 2, für jedes zwölfpfündige Stück 2, also in Summe 30 Büchsenmeister und per Büchsenmeister 2 Hand­langer, somit deren 60, 1 Feuerwerkmeister mit 2 Feuerwerkern, 2 Petardierer, 1 Feldscherer mit 1 Gesellen, 5 Zeugdiener zu Ross, 5 Zeugdiener zu Fuss, 1 Quartiermeister mit seinem Fourier, 1 Proviantmeister mit seinem Schreiber, 1 Feld-Zeugschreiber, 1 Ober-Wagenmeister, 1 Wagenmeister über die Stück­pferde, 1 Wagenmeister zu den Stückwagen, dann ausserdem je 1 Wagenmeister für 50 Wagen, 1 Geschirrmeister bei den Stücken mit 2 Gesellen Und einem Stückschmied, dann für je 50 Wagen 1 Geschirrmeister mit 1 Geschirrknecht, 2 Geschirrschaffner, 1 Zeugschmied mit 2 Gesellen, 1 Hufschmied mit 3 Gesellen, 1 Schlosser, 1 Baumeister mit 8 Gesellen, 1 Bruckmeister mit 8 Gesellen, 1 Zeltschneider, 1 Zeugwagner mit 1 Gesellen, 1 Zeugsattler, 1 Zeugriemer mit 1 Gesellen, 1 Büttner mit 1 Gesellen, 1 Batteriemeister und 1 Wegmeister mit den Pionnieren, 1 Commissmetzger, 1 Marketender, 100 Hayducken mit ihrem Wavda, seinen Officieren und Rottmeistern, 2 Wagenknechte für je 6 Pferde, also 177, 1 Profoss mit Stab.” Dementsprechend stellte sich der Personalbedarf für die Haupt-Artillerie noch höher. Es war eine der grossartigsten Leistungen Waldsteins, bei den gänzlich verrotteten Verhältnissen der damaligen Zeit, die Artillerie binnen weniger als Jahresfrist, nicht nur auf diesen Stand zu bringen, sondern auch noch, durch eiligst betriebene Neuerzeugung von schweren und besonders von leichten (Regiments-)Geschützen so zu vermehren, dass sie jenem furchtbaren Angriffe der schwedischen Artillerie bei Nürnberg gewachsen war. Hiezu führte Waldstein Folgendes durch4): In allen Kreisen wurden Commissäre aufgestellt, welche von den Truppen- Commandanten in Ausübung ihrer Amtspflichten zu unterstützen waren. Chi es a hatte speciell das Saliter- und Pulverwesen für Böhmen, Dietrich­stein für Mähren zu besorgen. Zum mindesten sollten 800 bis 900 Centner Pulver aufgebracht werden. Was an Artillerie-Requisiten in den verschiedenen Zeughäusern nicht zu erhalten war, wurde bei Handwerkern erzeugt, wofür diese einquartierungsfrei blieben. Jene Officiere bei den Regimentern, welche des Artillerie- oder Geniewesens kundig waren, mussten ihre Regimenter ver­lassen und zur Artillerie einrücken6). Aus den ungarischen Zeughäusern wurden im AuftrageWaldsteins durch den Obristen Böhm, Büchsenmeister zum freiwilligen Uebertritte in die Feld­') K. A., F. A. 1631, VIII, 149. 9 K. A., F. A. 1631, 12, VIII, 150. 9 K. A., F. A. 1631, 12, VIII, 150. •) K. A., F. A. 1631, 12. VIII, 151, 152, 153, 155, 157, 158, 159. 0 K. A., F. A. 1632, I, 47, 138; II, 92. 2*

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