Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte der K. und K. Wehrmacht 4. (1905)
Die Artillerie - Geschicht der Organisation und Entwicklung der k. und k. Feld-Artillerie 1618-1903 - II. Die Feld-Artillerie-Regimenter 1772-1903 - C. Adjustierung
183 erhielten am Rocke die Anhängschnur, welche hei ersteren von Gold, bei letzterer aus dunkelbrauner Wolle war. Statt der Lagermützen wurden für die Mannschaft Feldkappen eingeführt; dieLagermütze derOfficiere erhielt von nun an die Bezeichnung: Feldkappe. Diese Adjustierung-Aenderung fand 1872 in der von 1871 datierten neuen Vorschrift ihre Feststellung und Ergänzung. Darnach blieb der Csako in der bisherigen Form mit Rosshaarbusch, Panzerkette, Adler sammt Schild und Regiments-Nummer. Die Feldkappe war lichtblau, die Achselspangen, Achselwülste auf dem sonst ungeänderten Rocke seharlachroth. Das Aermelleibl blieb wie bisher, nur erhielt die rechte Achselspange drei Knopflöcher. Die Blouse, von der Farbe des Rockes, erhielt Schnitt und Form wie bei der Infanterie und hatte ebenfalls auf der rechten Achselspange drei Knopflöcher. Die Fäustlinge hatten Metallknöpfe mit der Regiments-Nummer. Die Porte- épées bei den Unterofflcieren waren wie bei den Dragonern, bei den Regiments- Professionisten wie bei der Infanterie, ebenso der Brotsack. An Rüstung hatte die Feld-Artillerie: Zwilch-Tornister, lederne Packtornister, Patrontaschen, Mauteiriemen, Säbelkuppel (diese bei dem Officiers- Stellvertreter wie für Dragoner), Cavallerie-Säbelkuppel, Steckkuppel, Revolvertasche und Anhängschnur, Kapuzen aus Kautschuck. An Feld-Requisiten waren vorhanden und normiert: Feldflaschen, für jene zu Fuss wie für Infanterie, für die Berittenen wie für Cavallerie, Essscbalen wie für Infanterie, (bei jenen zu Fuss am Brotsack, bei Berittenen und Fahrsoldaten an der linken Packtasche zu tragen), Kochgeschirre für je fünf Mann. Bei den Officieren waren in dieser Adjustierungs-Yorschrift den Anordnungen von 1863 gegenüber ebenfalls nur einige Ergänzungen enthalten: Auf der linken Achsel der Blouse erhielten sie die goldene Achselschlinge. Die Mäntel waren wie jene der Infanterie mit Kapuze, das Porte-épée wie jenes der Dragoner. Die Pferderüstung bestand wie für Infanterie, aus Zaum, Sattel und Sattelzeug, Packtornister, Revolvertasche, Pferdedecke, Ober- und Untergurt, Steigriemen, Steigbügel, Packriemen, Vorderzeug, Halfter. Gleichzeitig wurde auch die Packung der Artillerie-Reitpferde in Einklang mit der bei der Cavallerie vorgeschriebenen gebracht. Mit dieser Vorschrift erscheint die Adjustierung und Ausrüstung im Frieden, en parade und im Felde speciell fixiert. Erstere war stets mit Rock und Csako, ohne Brotsack und Feldrequisiten, letztere mit Feldkappe und Blouse oder Aermelleibl, voller Armatur, Rüstung und Feldrequisiten und Kapuze. Officiere trugen en parade und im Felde Stiefelhose und Patrontasche. Im Jahre 1875 wurden neue Essschalen eingeführt und die Legitimationsblätter, mit welchen im Mobilisierungsfalle jeder Mann zur Identificierung betheilt wurde, itn folgenden Jahre ein neuartiger Brotsack. Bezüglich der reitenden Batterien, als einer neuen Formation, erfolgten nun schon einige Adjustierungs-Bestimmungen und zwar hatten im Einklänge mit dem entsprechenden Befehle für die Cavallerie, die Officiere und Mannschaft der reitenden Batterien in allen jenen Fällen, wo die Cavallerie mit Parade-Kopfbedeckung ansrückte, ebenfalls mit dem Csako adjustiert zu sein. Die Officiers- Kapuzen wurden demgemäss derart vergrössert, dass sie über den Csako gezogen werden konnten. Die Waffenröcke der Bedienungs-Mannschaft waren auf Märschen ausser in Feindesnähe ebenfalls umgehängt zu tragen. Die Feuerwerker, Zugsführer, Corporate, Batterie-Trompeter, Geschütz-Vormeister, Vormeister, Bedienungs-Kanoniere bei den reitenden Batterien erhielten nur eine Patrontasche und zwar ohne Leibriemen. Dieselbe war auf den Tragriemen der Revolvertasche aufzuschieben. Der Packtornister wurde, wie jener der mit Carabiner bewaffneten Cavallerie-Mannschaft, mit einer Patronen-Versorgungstasche versehen. Die Säbelkuppel war über das oberste Kleidungsstück, eventuell also den Mantel zu schnallen und ersetzte so den Patrontaschen-Leihriemen, hei der Bedienungs-Nummer 4 auch den Leibriemen der BrandeltascUe, welch letztere an den Sähelleibriemen kam. Die Mannschafts-Reitpferde trugen Futter für zwei Tage, bei den Nummern 1 bis 7 aber nur Heu. Bezüglich der Bewaffnung der Fuss-Batterien ordnete die Organisation von 1876 an: Pionnier-Säbel für alle Geschütz-Vormeister, Vormeister, Oberund Unter-Kanoniere, Regiments-Schmiede, -Schlosser, -Sattler, -Wagner.