Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 5. (1903)

Die Landes-Vertheidigung - Die Landwehr - Die k. ungarischen Landwehr-Infanterie-Regimenter Nr. 1 bis 28

Organisation. Nach dem Gesetze vom Jahre 1869 hatte die k. ungarische Landwehr- Cavallerie aus 28 Husaren-Escadronen zu bestehen, wozu noch 4 Escadronen croatischer Cavallerie kamen, welche als Uhlanen bezeichnet wurden. Die­selben erhielten fortlaufende Kümmern von 1 bis 32 ‘). Jede Escadron ergänzte sich aus einem oder mehreren Bataillons-Bezirken. Von jeder der 32 Escadronen hatte im Frieden ein Cadre unter Com­mando eines Bittmeisters oder Obeilieutenants activiert zu sein, von welchen sechs am Sitze eines jeden Districts-Commandos. die übrigen in solchen Stationen aufzustellen waren, wo sich auch ein Landwehr-Bataillons-Com- mando befand. Die Stärke eines von einem Bittmeister oder Oberlieutenant befehligten Cadres war inclusive desselben mit 40 Mann und 35 Pferden normiertä), der Kriegs-Stand einer Escadron wie im gemeinsamen Heere, und wurden im Mobilisierungsfalle eigene Depots aufgestellt. Dem Cadre oblag die Ausbildung der Freiwilligen und Beeruten, sowie die Hebung der vom Heere zur Landwehr Uebersetzten. Die Ergänzung des Mannschafts-Standes erfolgte: 1. Durch Freiwillige, welche nicht mehr zum Dienste im stehenden Heere verpflichtet waren und eine mindestens sechsmonatliche Präsenzdienstleistung übernahmen: 2. durch regelmässigen Uebertritt der Mannschaft der 14 Husaren- und 2 Kroatischen Uhlanen-Begimenter des Heeres nach vollstreckter Beservepflicht; 3. wenn dies nicht genügen sollte, durch directe Einreihung von Landwehr-Becruten. Zur Ergänzung des Pferde-Standes wurden 25 bis 26 Pferde per Escadron im Handeinkaufe beigeschafft, der Best durch Einziehung der hiezu vor­gemerkten Pferde aufgebracht. Die k. ungarische Landwehr-Cavallerie war mit dem im Heere ein­geführten Cavallerie-Säbel, dann mit Werndl-Carabiner bewaffnet (Offleiere Bevolvtr). Im Jahre 1874 wurden die bisher bestandenen Escadronen, deren Zahl im Jahre 1871 auf 40 vermehrt worden war und welche in taktischer Hinsicht schon zehn Divisionen gebildet hatten, in zehn Begimenter vereint, welch’ letztere fortlaufende Nummern von 1 bis 10 führten. Jedes Begiment gliederte sich sohin in 2 Divisionen mit den Nummern 1 bis 2, und 4 Escadronen, welche die Nummern 1 bis 4 führten, jedoch auch gleichzeitig nach den Comitaten benannt wurden, z. B.: ,,4. Somogy-Zalaer Escadron des 8. Cavallerie-Begiments”. Die Escadronen einer Division waren stets vereint zu dislocieren, die Standorte für die Divisionen wurden stabil festgesetzt. Diese Begimenter wurden vorläufig durch die bisherigen Cavallerie- Divisions - Commandanten befehligt, die Divisionen von den rangältesten *) *) Standorte und Namen derselben siehe Anhang Nr. 32. 2) 1 Rittmeister (Oberlieutenant) als Commandant, 1 Lieutenant als Zugs-Com­mandant. 1 Wachtmeister. 1 Zugsi'ührer, 2 Corporale, 1 Trompeter, 28 beiittene Husaren (Uhlanen), 3 unberittene als Professionisten, 2 OiJiciersdieiier.

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