Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 1. (Dritte Folge, 1902)

Militär-Registratos Langer: Die Reoccupation Freiburgs und Breisachs 1698-1700

Die Reoccupation Freiburgs und Breisachs 1698—1700. 109 sonst mit 5000 Mann als gewöhnliche Garnison genug besetzt sein dürfte.” Zur Armierung und Verproviantierung Breisachs wurden 92 Geschütze verschiedener Gattung, an Munition für jedes Geschütz 600 und für jeden Mann 1000 Schuss, dann Lebens­mittel für 8000 Mann auf drei Monate beantragt. „2. Stadt, Festung und Schloss Freiburg.” ,,Die Stadt Freiburg allein hat in ihrem Bezirk nicht so viel in sich als Breisach, obzwar sie auch in acht Bastionen, den dazu gehörigen Aussenwerken und Contre- Escarpen besteht. Wenn aber sämmtliche Forts und Werke des sogenannten Schloss-Berges hiezu genommen werden, werden diese beiden Orte nicht ungleich, also auch mit gleicher Garnison zu versehen sein, wenn bei diesem Platz und der- maligen Zeiten die in der Beschreibung Breisachs gemeldeten Ursachen äich finden würden. Da aber dem Bürger, der mehrerentheils gut kaiserlich, wohl zu trauen, sodann keine Oeflfhung gegen den Feind vorhanden, zumal auch der Ort zurück von dem Feind gelegen ist, also bei dieser günstigen Situation durch das Gebirg leicht unterstützt werden kann, so ist bei dieser Beschaffenheit der Dinge als gewöhnliche Besatzung nicht über die Hälfte der Breisachischen Garnison nöthig, besonders, wenn Breisach -wohl und stark besetzt stünde. Die Artillerie, Munition, Proviant, sammt dem Schanz­zeug und anderen Kriegs-Nothwendigkeiten betreffend, würde gut sein, wenn sie auch in der Quantität wie in Breisach vor­handen wären, weil eine grosse Quantität dergleichen Pro­visionen keinem festen Platz schädlich sein kann. Sonst ist die Stadt ganz eben, die Forts, als de St. Pierre, de l’Etoile und de l’Aigle liegen längs des Berges hinauf bis in die Höhe. Die Stadt ist von keinem Ort her überhöht, als von dem Schloss-Berg, welcher mit gemeldeten Werken wohl vér- sehen ist. Das Fort de l’Aigle, welches zu höchst auf dem Berg liegt, kann von dem St. Ottilien-Berg zwar nicht über­höhet, aber in gleichem Horizont beschossen werden; weil aber die Werke etwas tief in der Erde sind und die Distanz über 900 Schritte beträgt, ist zu zweifeln, ob dieses Fort

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