Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 12. (Neue Folge, 1900)

Hauptmann Veltzé: Die Hauptrelation des kaiserlichen Residenten in Constantinopel Simon Reniger von Reningen 1649-1666 - Einleitung

Simon Reniger von Reningen. 65 »Weil der Resident Reniger sich wohl anlasst und noch ein gutes Subject aus ihm kann werden, also thue ich Euer Majestät denselben recommandieren, bittend, Sie geruhen ihm jährlich hinfür die Besoldung zu geben, welche der Lustrier und zuletzt ich gehabt, damit zu Euer Majestät Ehre und Reputation, das Decorum, so einem Residenten gebührt, er­halten und er in seinem Amte besser dienen könne, im Ferneren auf sein, des Residenten absonderliches Memorial mich beziehe.« »Wegen des Dolmetsches Panajotti, welcher Euer Majestät an der Pforte dient und von dem Residenten mir gelobt worden, hat es diese Beschaffenheit, dass mit der bisher ge­habten jährlichen 500 Thaler Besoldung, er hinfür sich nicht mehr beschlagen lassen will, prätendiert neben einem Rest von 800 Thalern, so jetzt man ihm schuldig sein wird, Avanzo auf ein Jahr lang Besoldung, so viel als der Johann Baptist Corel gehabt. Es ist zwar gar ein feiner Mensch, an der Pforte estimiert, unter allen dortigen Dolmetschen der beste, würde zu Euer Majestät Dienst noch besser sein, wann er katholisch und kein Griech nicht wäre.« »Weil aber derzeit in Constantinopel keine tauglichen Dolmetsche zu bekommen und nothwendig man einen haben muss, damit dieser Panaj otti, welchem man anderwärts nach­stellt, den Residenten nicht verlasse, nicht in anderen Dienst sich begebe, wäre ich der Meinung, dass Euer Majestät neben des Residenten Geldern, mit ehestem für ihn, Panaj otti, auch 1000 Thaler übermachen und die Besserung der Be­soldung, so viel als der Corel gehabt, ihm auch zudecretieren Hessen, denn Euer Majestät könnte der Resident ohne Dol­metsch nicht dienen und würde sich übel befinden.« Und thatsächlich hat sich Reniger sehr wohl gemacht, seine Berichte, die er im Laufe der Jahre einsendete, sind mustergiltig, einfach und klar und sogar in den beiden Feld­zugsjahren 1663 und 1664, die er meistim türkischen Haupt­quartiere mitmachte, verstand er es, ab und zu werthvolle Nachrichten abzusenden. Nur einmal tritt sein Name an das helle Tageslicht, wird bei Yasvär mit ehernem Griffel in die Erztafeln der Geschichte Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs. Neue Folge. XII. 5

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