Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 12. (Neue Folge, 1900)
Hauptmann Veltzé: Die Hauptrelation des kaiserlichen Residenten in Constantinopel Simon Reniger von Reningen 1649-1666 - Einleitung
Simon Beniger von Beningen. 61 dieser Zeit liegen und zum Schlüsse die zu besprechen, die Yasvär zur Folge hatten1). Schmidt verliess seinen Posten als Resident an der Pforte 16432); sein Nachfolger war der Appellationsrath Alexander Greifenklau von Wollrath3), eine in schlechtem Rufe stehende Persönlichkeit, die auch in Constantinopel, des Mordes an Don Juan Menesses wegen, ein übles Andenken hinterliess. Hammer erzählt4), dass Greifenklau diesen spanischen Abenteurer, weil er Renegat wurde, in seinem Hause selbst erschlagen habe, hierauf sammt dem gerade in kaiserliche Dienste getretenen Griechen Panajotti5) verhaftet worden und es nur der Geschicklichkeit des Letzteren gelungen sei, sich und den Residenten davon zu befreien. Ehe noch von Wien aus der Mörder zur Strafe gezogen werden konnte, stürzte er bei einem Spazierritte vom Schlage getroffen, todt vom Pferde6). Das im k. und k. Kriegs-Archive erliegende Materiale bestätigt die fhatsache, lässt aber Menesses nur auf Ge- heiss des Residenten um das Leben kommen7); jedenfalls ') Siehe darüber Huber, »Oesterreichs diplomatische Beziehungen zur Pforte« 1658 —1664, Archiv für öst. Gesch., 1898,Bd.LXXXV, S. 509 ff. 2) A. Wolf lässt ihn bis 1648 in Constantinopel und bringt ihn als unmittelbaren Vorgänger Beniger’s, mit diesem in Zusammenhang Beides ist unrichtig. 3) Für die ungarischen Angelegenheiten war ihm der Abt von Földvär, Georg Szelepcseni beigegeben. 4) III, S. 279 ff.; Quelle: Panajotti’s Bericht und Valerio’s durchaus pragmatische Geschichte des candischen Krieges; Venedig 1679, S. 64. 0 Dieser war seit 23. Mai 1645, kaiserlicher, nebenbei aber auch türkischer Hofdolmetsch; nach dem Tode des Greifenklau führte er die Geschäfte des Residenten bis zum Eintreffen Beniger’s (Iv. A., H. K. B., 1648, Reg. Fol. 202); er besass sehr viel Einfluss in Constantinopel und auch in Wien hielt man viel auf ihn, intervenierte 1666 in der genuesischen Angelegenheit und wurde zum Edlen von Genua ernannt (Hammer HI, S. 582); er ist der Stammherr des Geschlechtes der Murussi. c) 17. Juni 1647. 7) K. A., H. K. R., 1647, Eebr. Exp. Fol. 71. »Erzbischof zu Constantinopel berichtet über den Verlauf, wie der Don Juan de Menesses, ein Spanier und Mameluk, durch Geheiss des Greifenklau um’s Leben gekommen.«