Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 12. (Neue Folge, 1900)

Freiherrn von Helfert: Die Stadt des Palladio im Jahre 1848

14 H e 1 f e r t. Bataillon Hrabovsky mit einer halben Escadron Uhlanen zur Beobachtung von Osoppo zurück, die übrige Truppe setzte sich nach Udine in Marsch. Das Beserve-Corps war durch diese und einige andere Verstärkungen auf einen Stand gebracht, dass es I4V2 Ba­taillone, 9 Escadronen und 8 Batterien zählte; im Anmarsche begriffen waren mehrere Bataillone Grenzer, drei Escadronen Beiterei und Ausrüstungsgegenstände aller Art. Am 28. April überschritt die Avantgarde Nugent’s den Tagliamento, am 2. Mai standen seine Vorposten im Ange­sicht der Piave und hier hatte er zum ersten Male mit einem achtunggebietenden Gegner zu rechnen. Der piemontesische GL. La Marmora hatte am rechten Ufer dieses Elusses umfassende Vertheidigungs-Massregeln getroffen, die schöne Brücke bei Priula war niedergebrannt, alles Brücken­materiale bei Seite geschafft, etwas oberhalb der Ort Nervesa durch Wall und Graben geschützt, alle Zugänge waren ver­rammelt; längs des Flusses standen mehr als 6000 Mann mit 18 Geschützen. Angesichts dieser imposanten Stellung des Feindes war der directe Uebergang der Kaiserlichen nur mit den grössten Opfern an Mann und Kriegsbedarf zu erzwingen und das Beserve-Corps musste seine Kräfte schonen, um dem bedrängten Feldmarschall eine ausgiebige Verstärkung zu­zuführen. Da fasste Nugent den Entschluss, die Piave-Linie zu maskieren und das andere Ufer des Flusses durch einen Um­gehungsmarsch zu gewinnen. Während EML. Graf Schaff- gotsch mit den Brigaden Schulzig und Stillfried am linken Ufer der Piave im Angesicht des Feindes eine besondere Thätigkeit entwickelte, die Aufstellung von Batterien begann und andere Scheinarbeiteil verrichten liess, beorderte der Feldherr die Brigaden Felix Schwarzenberg und Wyss über Serravalle an den Oberlauf des Flusses, um dort an einer passenden Stelle den Uebergang auf’s rechte Ufer zu ge­winnen. Zwei Colonnen, Major Handel mit zwei Divisionen Banalisten und Major Baron Gustav Geramb mit vier Com­pagnien vom selben Begiment, wurden am 3. Mai voraus­geschickt, um vorerst die Berge von den dort angesammelten Insurgentenbanden zu säubern. Der Marsch Geramb’s durch das

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