Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

D ie Direction des k. und k. Kriegs-Archivs hat, um einem oft ge- äusserten Wunsche entgegenzukommen, die Bearbeitung eines Werkes unternommen, an dem es der Armee, trotz mehrfacher Anläufe, bisher vollständig gefehlt hat und dessen sie, schon im Hinblicke auf eine inten­sivere Pflege ihrer eigenen ruhmreichen Traditionen, nicht weniger aber als eines nicht wohl zu entbehrenden Behelfs bei kriegshistorischen Studien, endlich vielfach selbst zu directen dienstlichen Zwecken gleichwohl bedarf. Es ist dies eine Art von ,,Entwicklungsgeschichte der k. und k. Wehrmacht” vom Ausbruche des 30jährigen Krieges bis zur jetzigen Zeit, in welcher alle Truppenkörper und Theile des Heeres, auch die nicht mehr be­stehenden, bezüglich ihrer seinerzeitigen Errichtung, Ergänzung und ihrer weiteren Schicksale einer kurzen, aber übersichtlichen und vollkommen authentischen Schilderung unterzogen werden. Während die im Jahre 1800, also vor fast 100 Jahren erschienene ,, Geschichte der kaiserlichen Kriegsvölker”, herausgegeben von dem damaligen Buchhändler Gr äff er, welche ähnliche Ziele verfolgte, nicht nur vollständig veraltet und vergriffen ist, sondern wegen der Unvollständigkeit des ihrem Verfasser zur Verfügung gestandenen historischen Quellenmaterials schon zur Zeit ihres Erscheinens der Vollständigkeit und Verlässlichkeit entbehrte, behandelten die im Jahre 1880 begonnenen „ Gcdcnkblätter aus der Kriegs­geschichte der k. k. Armee” von A. Grafen Thürheim nur die kriegerischen Leistungen der damals bestandenen Truppenkörper und auch diese nur in den Eeldzügen des laufenden Jahrhunderts. In beiden Werken endlich haben zumeist nur die Haupt-Waffengattungen eingehendere Würdigung gefunden, wogegen die zahlreichen, im Laufe der letzten 280 Jahre auf­gelösten Regimenter und Formationen, sowie viele Theile (Behörden, Anstalten, Branchen) des Heeres überhaupt entweder gar nicht oder nur sehr ungenügend berücksichtigt worden sind. Die vorliegende Publication wird aus der Geschichte jedes ein­zelnen Regiments (Bataillons u. s. w.) Daten über die Errichtung und die nachgefolgten wichtigeren Veränderungen, über die Friedens-Garnisonen, die Namen der Regiments-(zweiten) Inhaber, der Regiments-(Bataillons-) Commandanten, der vor dem Feinde gefallenen höheren Officiere enthalten; ferner die Schilderung der mitgemachten Feldzüge mit nominativer An­führung jener Officiere, welche sich besonders ausgezeichnet, beziehungs­weise kaiserliche Orden und Auszeichnungen erhalten haben; endlich eine Uebersicht der von der Mannschaft in den einzelnen Feldzügen erworbenen

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