Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

- 534 — 1793 das Leib-(1.) Bataillon auf dem Kriegs-Schauplätze in den Nieder­landen, Schlacht von Aldenhoven, Gefecht hei St. Trond; in der Schlacht bei Löwen hatte sich dasselbe freiwillig zur Erstürmung von Bierbeck angeboten, sein Commandant Major Lazarini fand hiebei den Heldentod. Das Bataillon war sodann bei Bavay, Famars, der Belagerung von Valenciennes, ferner im Vereine mit dem nachgerückten Oberst- (2.)Bataillon bei dem Angriffe auf das Cäsar-Lager, bei der Belagerung von Cambray und bei jener von Dünkirchen, wo sich diese Abtheilungen auszeichneten; die Oberlieutenants Robert Frei­herr von Swinburne und Harnach sich hervorgethan; endlich noch Gefechte von Moescroen-Cisoyng (je ein Bataillon). Die Grenadiere (Bataillon Keating) Ende des Jahres an den Rhein ge­rückt, auf Cordon postiert. 1794: stand das Regiment im Lager vor Denain, dann bei der Belagerung von Landrecies, focht in der Schlacht von Tournay (das 2. Batail­lon Abends Templeuve überfallen), in jener bei Fleurus, in den Gefechten an der Ourthe, bei Sprimont und an der Roer, wo es grosse Verluste erlitt. Die Grenadiere in Mannheim stehend, ohne in Action zu treten. 1795 das 1. Bataillon in den Gefechten bei Höchst und Limburg, das 2. bei der Vertheidigung von Castel und Erstürmung der Linien vor Maynz, wo es den Ort Laubenheim, dem Befehle gemäss, ohne einen Schuss zu thun, erstürmte. Die Grenadiere standen vor Mannheim. 1796 erlitt das Regiment (1. und 2. Bataillon) in dem Gefechte bei Altenkirchen, von Uebermacht angegriffen und umzingelt, grosse Verluste und gerieth der grösste Theil in Kriegsgefangenschaft, so dass diese Abtheilungen in Wels reorganisiert werden mussten. Das 3. Bataillon, welches schon 1794 nach Italien gerückt, jedoch bisher noch nicht in das Feuer gekommen war, in dem Gefechte bei Valeggio, in der Schlacht bei Bassano versprengt und gefangen. Die Grenadiere, ebenfalls nach Italien marschiert, bei Lonato, in der Schlacht bei Bassano gefochten, dann bei den nach Mantua gedrängten Truppen, wo selbe in Folge der Capitulation 1797 ebenfalls in Kriegsgefangenschaft gerietben. Die reorganisierten zwei ersten Bataillone waren in Tyrol, in den Ge­fechten bei Salurn und Klausen; eine an der Eisack-Brücke aufgestellte Com­pagnie unter Hauptmann Quosdenchevich nach rühmlicher Gegenwehr ge­fangen, endlich Gefecht bei Mühlbach-Vintl. 1799 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, focht das Regiment bei Pastrengo und Parona, dann in der Schlacht von Magnano, ein Bataillon so­dann bei der Belagerung von Peschiera, das Regiment bei jener von Mantua. Später nach Toscana gerückt, kam das 2. Bataillon noch bei Nervi in das Feuer. Die Grenadiere (Bataillon Stentsch) bei Pastrengo, Verona, Magnano, Cassano, an der Trebbia, bei Novi tapfer gefochten, bei Savigliano sich be­sonders hervorgethan. 1800 war das Regiment an der Riviera di Genova, in den Gefechten am Monte Corona (Monte Fascio) mehrere Schanzen erstürmt; bei dem später nothwendig gewordenen Rückzug das zur Deckung desselben bestimmte 2. Bataillon, nach tapferer Gegenwehr, nachdem die Munition ausgegangen, in Gefangenschaft gerathen, das Regiment bei der Belagerung von Genua. Die Grenadiere in dem Gefechte bei Savona, der Einnahme von Ventimiglia, am Var und am Monte Nave, wo selbe sich standhaft hielten. Bei Marengo wurde dieses Bataillon ebenfalls trotz tapferer Ausdauer zum grössten Theile gefangen und vereinigten sich die Reste desselben mit dem nach Mantua gerückten Regimente. Später erneuert nach Toscana ge­rückt, musste das Regiment, beziehungsweise das Corps Sommariva, in welchem dasselbe eingetheilt war, bei der völkerrechtswidrigen Besetzung dieses Landes durch die Franzosen, sich mit den Waffen den Rückzug nach Ferrara bahnen; bei dieser Gelegenheit zeichneten sich Major von Lilienberg, als Commandant der Avantgarde, dann Oberlieutenant Bienefeld be­sonders aus.

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