Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— B33 Leopold Daun. 1741 nach Schlesien gerückt (Lager von Neisse), focht das Regiment (drei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien) 1742 in der Schlacht bei Öaslau mit bedeutendem Verluste und kam dann zu der Belagerung von Prag. 1743 zeichnete es sich unter seinem Commandanten Obristen Graf Thürheim in dem Treffen bei Simbach aus und machte dann die Vorrückung an den Rhein mit. 1744 war es bei dem Angriffe auf die Lauterburger Linien, dann bei dem Rückzuge nach Böhmen, 1745 bei der Blockade von Amberg; Obrist Scherzer sich ausgezeichnet, das 3. Bataillon in dem Treffen bei Habelschwerdt. In der Schlacht bei Hohenfriedberg gerieth der grösste Theil des Regiments nach tapferer Gegenwehr in Gefangenschaft1), die Reste, in ein Bataillon formiert, in der Schlacht bei Soor gefochten. 1746 nach Italien gerückt, machte das Regiment die Vorrückung an den Var unter kleinen Gefechten mit und kam 1747 zu der Blockade von Genua (Gefecht am Monte Bisagno). 1756 auf dem Kriegs-Schauplatze in Böhmen stehend, aber nicht in das Feuer gekommen, war das Regiment (zwei Bataillone) 1757 in dem Treffen bei Reichenberg, der Schlacht bei Kolin und bei dem Angriffe auf Gabel. Ein Bataillon machte sodann den Zug Hadik’s nach Berlin mit, das andere sich bei der Einnahme von Schweidnitz (Erstürmung der Sternschanze) ausgezeichnet. In der Schlacht bei Breslau erstürmte das Regiment den Schlüsselpunct der feindlichen Stellung, das Dorf Klein-Mochber und focht endlich bei Leuthen. Regiments-Inhaber FM. Daun erhielt für den Sieg bei Kolin das Grosskreuz des MTO. Obrist Graf Pellegrini mid Obristlieutenant Maximilian Zorn von Blowsheim erwarben sich in diesem Feldzuge das Ritterkreuz desselben Ordens2). 1758 war das Regiment bei Hochkirch, 1759 in dem Treffen bei Maxen, 1760 bei dem Entsätze von Dresden und in der Schlacht bei Torgau; Hauptmann Johann von Unger, welcher sich schon 1757 bei Schweidnitz hervorgethan, erhielt für Auszeichnung bei Torgau nachträglich 1763 den MTO. 1761 in Sachsen, ohne Gefecht. 1762 bei dem Ueberfalle auf Meissen, wobei sich Oberstlieutenant Pierce ausgezeichnet, ein Bataillon in der Vertheidigung von Schweidnitz, in Folge Capitulation kriegsgefangen. Langlois. 1778 das Regiment bei der Occupation von Nieder-Bayern. 1779 zwei Bataillone in Böhmen, sich unter Oberst Schindler bei Zuckmantel ausgezeichnet. Die Grenadiere (Bataillon Hannekart) Gefecht bei Schlesisch-Neustadt. 1788 mit drei Feld-Bataillonen auf den Kriegs-Schauplatz gerückt, war das 1. bei der Erstürmung von Dubica und Novi, Hauptmann Fenzel für Auszeichnung hiebei den MTO. erhalten. Das 2. in der Haupt-Armee, Rückzug nach Karansebes, das 3. blieb in Peterwardein. 1789 das 1. und 2. Bataillon theils im Banat, theils in Siebenbürgen, dann während der Belagerung von Orsova auf dem Berge Allion postiert; das 3. an der Save, Detachements die Unternehmungen auf Lesnica und gegen Zwornik mitgemacht. Die Grenadiere (Bataillon St. Julien) 1788 an der Save, 1789 bei der Belagerung von Belgrad. Jordis. 1790 die ersten zwei Bataillone mit besonderer Tapferkeit bei der Erstürmung des verschanzten Lagers bei Kalafat gefochten; Regiments- Commandant Oberst Graf Kolowrat und Hauptmann Alois von Albel den MTO. erhalten, dann noch das Gefecht bei Florentin mitgemacht. J) Im Vereine mit Gyulai (Nr. 51) und Kolowrat (Nr. 17) den Rückzug gedeckt. 2) Hauptmann Franz Graf Daun aussertourlich zum Obristlieutenant, Hauptmann Pierce zum Obristwaclitmeister befördert, sechs Officiere belobt.