Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 512 — 1796 das in Italien eingetheilte Regiment in dem Treffen am Mincio und in dem Nachhut-Gefechte bei Dolce gefochten; nach der Schlacht bei Castiglione, in welcher das Regiment nicht in das Feuer gekommen war, kam es als Besatzung nach Mantua, wo es in Folge Capitulation (1797) in Kriegs­gefangenschaft gerieth. Die Grenadiere in der Armee des Erzherzogs Carl hei Neresheim gefochten und sich in der Schlacht hei Würzburg sehr aus­gezeichnet, dann in der Schlacht hei Schliengen, schliesslich bei der Be­lagerung von Kehl, wo auch das 3. aus Galizien nacbgerückte Bataillon stand. 1797 diese Abtheilung an der Abwehr mehrerer Ausfälle hervorragenden Antheil genommen; das 3. Bataillon stand später in der Brigade Kerpen in Tyrol, das Leib-Bataillon (ausgewechselt), in der Armee des Erzherzogs Carl, in den Gefechten bei Friesach und Unzmarkt. 1799 an den Ereignissen dieses Feldzuges nahmen nur die Grenadiere (Bataillon Sebottendorf) theil, (das Regiment verblieb als Garnison in Wien) und fochten selbe mit Auszeichnung bei Stockach, dann in der ersten Schlacht von Zürich und, wieder nach Deutschland zurückgesendet, bei der Eroberung von Mannheim (Neckarau). 1800 war dieses Bataillon in den Schlachten von Engen, Möskirch, dem Gefechte hei Memmingen und wurde in der Schlacht bei Hohenlinden aufgerieben; Hauptmann Berger durch seine Umsicht die Trümmer der Division des Regiments gerettet. Von dem nach Vorarlberg gerückten Regi­mente (drei Bataillone) kamen Abtheilungen in den Gefechten bei Stein und Immenstadt in das Feuer. Nach der Schlacht bei Hohenlinden zur Haupt- Armee gestossen (bei Kufstein postiert), fochten wieder nur einzelne Ab­theilungen bei Kiexerfelden, Windhausen und Ober-Audorf. 1805 mit vier Feld- und dem Grenadier-Bataillon bei der Armee in Italien eingetheilt, kam das Regiment bei Caldiero nicht in das Feuer; in dem Rückzugs-Gefechte am Bacchiglione eine Division unter den Hauptleuten Melles und Berger sich ausgezeichnet, das Regiment endlich in dem Ge­fechte bei Fontaniva. 1809 im 3. Corps (Hohenzollern) eingetheilt, zeichnete sich das Regiment unter Oberst Giffing, sowie die Grenadiere (Bataillon Legrand) bei Hausen aus und focht dann bei Landshut (Schierling); in der Schlacht bei Eggmühl Hauptmann Graf Pollheim mit dem 2. Bataillon den Wald bei Köfering standhaft vertheidigt. Das Regiment verbheb sodann in Ober-Oesterreich und war bei dem Angriffe auf den Brückenkopf von Linz, die Grenadiere in der Schlacht bei Aspern und, sowie das nachgerückte Regiment, in jener bei Wagram mit Standhaftigkeit gefochten, erstere noch bei Znaym. 1813 in der Schlacht von Dresden gerieth das Regiment (zwei Batail­lone) in der Division Moriz Liechtenstein bei dem Rückzuge nach dem Plau­ensehen Grunde, von Cavallerie umringt, nach tapferer Gegenwehr in Ge­fangenschaft; Oberst von Laiml, welcher das Regiment mit Umsicht comman- diert hatte, wurde belobt. Reorganisiert, focht das Regiment bei Arbesau und mit besonderer Auszeichnung in der Schlacht bei Leipzig, in den Kämpfen an der Pleisse und Dölitz am 16. und 18. October. Oberst Berger, Major Osthaus und Oberlieutenant Schindler sich hervorgethan, zehn Offleiere belobt. Die Grenadiere (Bataillon Moese) in der Donau-Armee bei Hanau ge­fochten. 1814 in der leichten Division Bubna eingetheilt, war das Regiment in den Gefechten unweit Genf, bei Archamp und la Grotte und zeichnete sich insbesondere in jenem bei Saint-Julien aus; die in der Haupt-Armee ein- getheilten Grenadiere waren nicht in das Feuer gekommen. Für Auszeichnung in diesem Feldzuge erhielten: MTO. Regiments-Commandant Oberst Johann Berger. LO. Major Ferdinand Osthaus; Hauptmann Hermann Siegel. GGVK. Regiments-Caplan Grohmann.

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