Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 511 — 1747 zwei Bataillone und eine Grenadier-Compagnie bei der Belagerung von Genua, das 3. und die zweite Grenadier-Compagnie bei dem Rückzug vom Yar an die Riviera, Gefecht bei Baussi Rossi, ein halbes Bataillon bei der Unternehmung gegen Barcellonette. 1757 aus Italien nach B ihmen gerückt, waren zwei Bataillone und die Grenadiere in dem Treffen bei Reichenberg und in der Schlacht bei Prag; ein Theil des Regiments, sowie das 3. Bataillon, welches bereits früher in Prag gestanden, machten nun die Vertheidigung dieser Festung mit. Ein reorganisiertes Bataillon in der Armee Daun’s in der Schlacht bei Kolin) die Grenadiere bei Gabel und Görlitz sich ausgezeichnet. In der Schlacht bei Breslau Obrist Graf Herberstein den Ort Pilsnitz mit dem Regimente (nur in ein Bataillon formiert) erstürmt und behauptet; das Regiment focht noch in der Schlacht bei Leuthen, ein Detachement bei der Einnahme von Schweidnitz, das 3. Bataillon in Prag verblieben. 1758 stand das Regiment in der Haupt-Armee und war einige Zeit bei der Belagerung von Neisse verwendet. 1759 ebenfalls nicht in das Gefecht gekommen. 1760 focht es mit Auszeichnung, aber bedeutenden Verlusten, in der Schlacht bei Torgau; Regiments-Commandant Oberst Baron Stain erhielt den M TO. 1761 im Corps Loudon eingetheilt, zeichnete sich ein Bataillon bei der Erstürmung des Jauerniker Forts vor Schweidnitz aus. 1762 das Regiment in dem Gefechte bei Burkersdorf, ein Detachement in der Vertheidigung von Schweidnitz; Oberlieutenant Gerhard sich ausgezeichnet, befördert. Nugent. 1778/1779 Regiment, wie Grenadiere (Bataillon Franz Corti), in Mähren, ohne Gefecht. Wenzel Colloredo. 1788 das in Galizien stationierte 3. Bataillon im Corps Coburg bei der Belagerung von Chotin, Major Holtmann belobt, aussertourlich zum Oberstlieutenant befördert1). 1789 focht es in den Schlachten bei Foksani und Martinestie mit besonderer Tapferkeit. 1790 war dasselbe bei der Belagerung von Giurgevo. 1791 das Regiment und die Grenadiere bei dem Observations-Corps gegen Preussen. 1793 war das Leib-Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden, bei dem Uebergange über die Roer, dann in den Gefechten bei Fauquemont (Aachen), Tongern (Somagne) und kam später zu der Belagerung von Condé. Im Vereine mit dem nachgerückten Oberst-Bataillon war es ferner bei der Belagerung von Dünkirchen verwendet, wo es wiederholt Gelegenheit fand, sich unter seinem Commandanten Obersten Prinzen Reuss hervorzuthun. Gegen Ende des Feldzuges bestand das Regiment einige kleinere Posten-Gefechte an der Sambre. Die Grenadiere (Bataillon Dietrich) am Rhein, ohne Gefecht. 1794 stand das Regiment im Corps York, focht später bei Menin und Tourcoing, machte die Kämpfe bei Charleroi (3. und 15. Juni) und die Schlacht bei Fleurus mit und kam nach den Gefechten vor Maastricht als Besatzung in diese Festung, an deren Vertheidigung es ehrenvollen Antheil nahm und in Folge Capitulation in die Erblande abrückte (durfte ein Jahr nicht gegen Frankreich dienen). Die Grenadiere in dem Gefechte am Reh-Bache und mit Auszeichnung bei Kaiserslautern gefochten. Unterlieutenant Schmidt sich hervorgethan. 1795 standen nur die Grenadiere im Felde, bei Erstürmung des feindlichen Lagers von Mannheim und bei Frankenthal gefochten. Hauptmann Vogel sich ausgezeichnet. 1) Obwohl zum 1. G-arnisons-Regiment transferiert, hat derselbe das Bataillon noch im Feldzuge 1789 mit Auszeichnung commandiert.