Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
510 — ßegiment war sodann in der Schlacht von Luzzara; Obristwachtmeister Hüttendorf mit einem aus Commandierten mehrerer Regimenter zusammengesetzten Detachement das Schloss (Castell) von Luzzara tapfer gehalten. Ein Bataillon in der Vertheidigung von Guastalla, in Folge Capitulation nach Süd-Tyrol gerückt und nahm 1703, in Ober-Oesterreich ergänzt, an der Erstürmung der Schanzen im Neuburger Walde theil. Später nach Tyrol dirigiert (in dem Corps Solari), war dieses Bataillon in den Gefechten am Brenner, bei dem Einfalle in Bayern und kam dann zur Vertheidigung von Trient, von wo es zu dem am Po stehenden Regimente einrückte, welches nun 1701 den Zug nach Piemont unter FM. Guido Starhemberg, dann die Kämpfe vor Verrua und im Lager von Crescentino mitmachte. 1705 standen diese sehr herabgekommenen Bataillone in Chivasso. Ein am Po zurückgebliebenes Bataillon (durch Ergänzungen verstärkt, aus demselben später zwei solche formiert) in der Schlacht von Cassano,. dann 1706 in dem Treffen bei Calcinato gefochten, ebenso in der Entsatz- Schlacht von Turin, während das nunmehr in ein Bataillon formierte Regiment die glänzende Vertheidigung dieser Festung durch den Regiments-Inhaber FZM. Wirich Daun mitgemacht hatte; das wieder vereinigte Regiment sodann bei der Blockade des Castells von Mailand. Daun1). 1707 war es in dem Corps seines Inhabers bei der Eroberung des Königreichs Neapel und zeichnete sich bei der Erstürmung von Gaeta sehr aus. 1708—1710 blieb das Regiment sodann als Besatzung in Neapel und nahm 1709 ein Bataillon an der Expedition gegen Orbitello theil. Alt-Daun1). 1711 bei der Armee in Piemont eingetheilt, kam das Regiment nicht in das Feuer. 1712 ein Bataillon unter Obristlieutenant Graf Wurmbrand bei der Expedition gegen die toscanischen Präsidien (Belagerung von Porto Ercole). 1713 an den Rhein gerückt, trat das Regiment nicht mehr in Action. 1716 auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn verwendet, focht das Regiment (drei Bataillone, zwei Grenadier-Compagnien) in der Schacht bei Peterwardein und bei der Belagerung und Erstürmung von Temesvár (der Palanka von); sodann kam es nach Siebenbürgen, wo es auch an den Operationen im Jahre 1717 theilnahm (Zug in die Moldau). 1734/1735 während des polnischen Erbfolgekrieges stand das Regiment in den Niederlanden (Luxemburg). 1738 auf den Kriegs-Schauplatz nach Ungarn gezogen, standen zwei Bataillone des Regiments in Belgrad. 1739 das Regiment bei Grocka nicht in das Feuer gekommen, ein Bataillon Vertheidigung von Belgrad. 1741 focht das Regiment (zwei Bataillone) in der Schlacht bei Mollwitz. Mercy. 1742 mit drei Bataillonen und den Grenadieren in dem Treffen bei Sahay, dann bei der Belagerung von Prag und in dem Winter-Feldzug in Bayern. 1743 in Bayern und am Rhein, ohne Gefecht. 1744 zwei Bataillone in Böhmen, dann in der Ober-Pfalz, Blockade von Arnberg, das 3. unter Obristlieutenant Backofen sich bei der Blockade von Rottenberg (in Franken) ausgezeichnet, dann nach Vorarlberg detachiert. 1745 zwei Bataillone und die Grenadiere in der Schlacht bei Pfaffenhofen, dann am Rhein, das 3. Gefecht bei Amtzell. 1746 das ganze Regiment nach Italien gerückt, bei Forderung der Bocchetta und Einnahme von Genua, dann Vorrückung an den Var. *) *) Nachdem FM. Wilhelm Daun 1708 gestorben war, wurde das Regiment kurzweg Daun genannt; 1711 erhielt GrFWM. Heinrich Daun auch ein Regiment (1809 als Nr. 45 •aufgelöst) und wurde nunmehr das Regiment zum Unterschiede von letzterem „Alt-Daun” genannt.