Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
Nieclerösterreicliisches Infanterie-Regiment. O (1781) Ergänzungs-Bezirks-Commando: St. Pöiten. (1844) Hess, Heinrich Freiherr von, FM. (f zu Wien den 18. April 1870.) (Das Regiment liat diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.) Errichtung und nachgetolgte Veränderungen. 1715 laut Capitulation vom 14. October durch den Markgrafen von Baden-Durlach auf zehn Jahre in kaiserlichen Dienst überlassen; zur Bildung dieses Regiments wurden zwei bereits bestehende badische Bataillone als Stamm verwendet, das 3. gegen Empfang des Werb-Geldes aufgestellt. 1724 wurde dieses Regiment für dauernd in den kaiserlichen Dienst übernommen1). Die 1727 aufgestellten Auctions-Compagnien (4. Bataillon) 1731 an Wurmbrand (1809 als Nr. 50 aufgelöst) abgegeben, dagegen je eine von Neipperg (Nr. 7) und Jung-Daun (1809 als Nr. 45 aufgelöst) übernommen. 1747/1748 je eine Compagnie der aufgelösten Regimenter Kheul und Traun incorporiert. Seit 1769 führt dasselbe die Nummer 49. 1860 das 2. und 3. Bataillon an das neu aufgestellte Linien-Infanterie- Regiment Nr. 76 abgegeben, dagegen ein Bataillon von Erzherzog Rainer Nr. 59 anher transferiert. 1883 ein Bataillon an das neu aufgestellte Infanterie-Regiment Nr. 84 abgegeben. Ergänzung. Yon 1766—1806 hatte das Regiment einen Werbe-Rayon im schwäbischen Kreise ; 1771 (1781) erhielt es den ständigen Werb-Bezirk in Nieder-Oesterreich, Viertel Ober dem Wiener Walde (westlicher Theil, von 1808 an ganz), mit der Stabs-Station St. Pölten, welchen Bezirk das Regiment nahezu unverändert beibehalten hat; von 1775—1806 hatte es einen Aushilfs- Bezirk in Galizien, Sambor, später Zaleszczyki. Von 1817—1882 gehörte auch ein Theil des Viertels Unter dem Wiener Walde (Wr.-Neustadt—Gloggnitz) zum Rayon des Regiments* 2); von 1857—1860 endlich hatte es auch noch einen Aushilfs-Ergänzungs-Bezirk in Ungarn, das Oedenburger Comitat und war auch ein Ergänzungs-Aushilfs-Bezirks-Revisoriat in Oedenburg aufgestellt3). Grenadier-Division. 1769—1775 bildete dieselbe mit jener von Nr. 45 ein Bataillon (& vier Compagnien) in Siebenbürgen; 1775—1779 bestand dieses Bataillon aus den Divisionen von Nr. 31, 51 und der des Regiments; 1779 wurde letztere in das aus den Divisionen von Nr. 10 und 54 bestehende erste böhmische Bataillon eingetheilt, 1781 vorübergehend in das oberösterreichische J) Der regierende Markgraf von Baden-Durlach trat dasselbe laut Convention an den Obristen Wal segg ab. (K. A., H. K. R., 1724, Prot. Reg. Fol. 43.) 2) Jetzt bei Nr. 84. 3) Aus diesem Bezirke das neue Linien-Infanterie-Regiment Nr. 76 formiert. 49.