Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
Böhmisches Infanterie-Regiment. (1827) Ergänzungs-Bezirks-Commando: Theresienstadt. (1879) Ernst. August, Herzog von Cumberland, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg. (Wegen besonderer Auszeichnung in der Sclilacht bei Deutsch-Wagram, am 5. Juli 1809, darf das Regiment bei allen Gelegenheiten den Grenadier-Marsch schlagen.) Errichtung und nachgefolgte Veränderungen. Dieses Regiment wurde laut einer, zwischen dem Kaiser und dem Bischöfe Johann Hartmann von Würzburg und Bamberg, am 21. Februar 1674 geschlossenen Convention aufgestellt und unter der Bedingung in kaiserlichen Dienst überlassen, dass dasselbe nur mit Zustimmung der Stände des fränkischen Kreises ausserhalb dieses Gebietes verwendet werden dürfe1). 1685 laut Patent vom 14. November wurde dieses Regiment ganz in kaiserlichen Dienst übernommen und der zum Inhaber ernannte GFWM. Thiingen beauftragt, dasselbe durch Zuwerbung von 400 Mann zu completieren, beziehungsweise auf den nunmehr normierten Fuss zu bringen. 1721 wurden drei Compagnien des aufgelösten Regiments Königsegg incorporiert. 1731 erhielt das Regiment je eine (zwei) der aufgelösten Auctions- Compagnien von Alexander Württemberg (Nr. 17) und Franz Lothringen (Nr. 1). 1747/48 Theile der aufgelösten Regimenter Heister und Arenberg incorporiert; 1748 eine Compagnie von dem aufgelösten Regimente O’Gilvy übernommen. Seit 1769 führt das Regiment die Nummer 42. 1860 ein Bataillon zu dem neu aufgestellten Linien-Infanterie-Regimente Nr. 73, 1883 ein Bataillon zu dem Infanterie-Regimente Nr. 92 abgegeben. Ergänzung. Dieses Regiment erhielt noch 1688 300 Mann aus Bamberg und recrutierte sich später, wie alle übrigen, theils aus dem Reiche, theils aus den Erblanden. Von 1766—1806 hatte es einen Werbe-Rayon im fränkischen Kreise. 1771 (1781) erhielt es seinen ständigen Werb-Bezirk in Böhmen, Egerer District und EUbogener Kreis, mit der Stabs-Station Eger, hiezu 1782—1807 einen Aushilfs-Bezirk in Galizien, Zaleszczyki und ein Theil der Bukowina. 1807 übernahm es den Saazer Kreis (bisher bei Nr. 36)2) und wurde nunmehr Eger, später Luditz Werb-Bezirks-Station. 1818 endlich erhielt es den Werb- Bezirk im Leitmeritzer (Theile des Saazer) Kreise, mit der Werb-Bezirks- * 2 J) Das Regiment galt bis 1685 eigentlich nur als Mieth-Regiment. 2) Ein Theil des bisherigen Werb-Bezirks an Nr. 35 abgetreten.