Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 396 1778/1879 bei der Armee in Böhmen, ohne Gefecht, die Grenadiere (Bataillon Czerkiczyj ebendort. Nádasdy. 1787 nahmen das 3. Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Spielmann) an dem misslungenen Handstreich gegen Belgrad theil. 1788 das Regiment (Leib- und Oberst-Bataillon)„ in der Haupt-Armee, bei der Recognoscierung und späteren Belagerung von Sabac, eine Division bei Slatina sich ausgezeichnet; bei dem unglücklichen Rückzuge nach Karansebes formierte das Oberst-Bataillon zum Schutze des Erzherzogs Franz ein Carré, am nächsten Tage vertrieb es mit Bravour die Türken aus Karansebes, das 3. Bataillon in Slavonien vor Berbir. 1789 stand das ganze Regiment im Corps Loudon, bei der Belagerung von Berbir, später bei jener von Belgrad, hier auch die Grenadiere, welche sich bei dem Sturme am 30. September hervortbaten. Das Regiment verblieb sodann als Besatzung in Belgrad. 1790 das 3. Bataillon, der Armee Coburg’s zugetheilt, unter Oberstlieu­tenant Baron Salis mit Auszeichnung bei Isias gelochten. 1792 standen nur die Grenadiere (Bataillon Leeuwen) auf dem Kriegs­schauplätze in den Niederlanden und waren bei Erstürmung der Schanzen vor Condé (le Cocq), bei der Belagerung von Lille und in der Schlacht bei Jemappes. 1793 war dieses Bataillon bei Aldenhoven, Neerwinden, Valenciennes, Raismes, Famars, Camp-Cäsar in das Feuer gekommen, zeichnete sich später bei Templeuve aus und stand schliesslich vor Maubeuge. 1794 nahmen die Grenadiere an den Kämpfen vor Landrecies, dem Treffen an der Marcque theil, in der Schlacht bei Toumay brav gefochten, ebenso bei Fleurus und Grand-Manil. 1795 war das Bataillon bei Erstürmung des verschanzten Lagers vor Mannheim und in den Gefechten an der Pfrimm und bei Frankenthal. 1796 nahm das Bataillon an den Kämpfen vor Mannheim (Juni)- den Schlachten bei Malsch und Neresheim, dann im Vereine mit dem aus Galizien1) zur Armee gerückten 3. Bataillon an jener bei Amberg theil. In der Schlacht bei Würzburg zeichneten sich die Grenadiere sehr aus, Oberstlieutenant Baron Apfaltrern des Regiments, Commandant des Grenadier-Bataillons, sich in dieser Schlacht, sowie bei Giessen hervorgethan. Das Bataillon stand schliess­lich bei der Belagerung von Kehl. Das 3. Bataillon im Corps Latour bei Schliengen gefochten, später bei der Belagerung von Kehl. Das Regiment (1. und 2. Bataillon) war 1793 nach der Lombardié verlegt worden, kam 1794 zur operierenden Armee nach Piemont, jedoch nicht in das Feuer. 1795 focht es mit Auszeichnung bei Savona. Erstürmung der Schanzen auf Madonna del Monte; Oberstlieutenant Apfaltrern, welcher sich hervor- gethan, erhielt das Grenadier-Bataillon, Oberlieutenant Leopold Graf Herber­stein wurde aussertourlich zum Capitain-Lieutenant befördert. Das Regi­ment war ferner in dem Gefechte auf der Rocca Curvaira. Während der im Spätherbste eingetretenen höchst ungünstigen Witterungs-Verhältnisse gab die Mannschaft des Regiments wiederholt Proben ihrer Leistungsfähigkeit, Aus­dauer und ihres guten Geistes, indem selbe bei dem Rückzuge auf die Rocca Barbena die Geschütze und das ganze Gepäck der übrigen Truppen der Brigade, welche den Unbilden der Witterung zum grossen Theile erlegen waren, auf den Schultern zurückschleppte. In der Schlacht bei Loano zeich­neten sich die Abtheilungen des Regiments unter Major Pertusi (Interims- Regiments-Commandant), Major Riedenfeld und Hauptmann Scheidei (Interims-Bataillons-Commandant) erneuert aus. 1796 das 1. Bataillon bei Voltri und Lodi* 2), das 2. (Hauptmann Scheidei) in der Colonne Vukassovich bei Dego mit Auszeichnung gekämpft, das Regiment sodann in dem Treffen am Mincio, hierauf Besatzung in Mantua; nach der Schlacht von Castiglione zur operierenden Armee gezogen, J) Dieses Bataillon war 1794 bei Besitznahme der bei der zweiten Theilung Polens neu erworbenen Gebietsteile verwendet worden. 2) Bei Deckung des Rückzuges mitgewirkt, viel verloren.

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