Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 397 — deckte Aas Regiment den Rückzug (Gefecht bei Valeggio) und kam dann nach Tyrol, hier wurde es in der Stellung hei Galliano von den Truppen Massena’s überfallen, versprengt und grösstentheils gefangen. Aus den Resten des Regiments, sowie jenen von Nr. 19 und 31 wurde ein „combiniertes ungarisches” Bataillon formiert, dieses focht, in Tyrol verblieben, bei Segonzano, Bedől, Yigo, Calliano (Beseno), endlich bei Rivoli (17.—21. November). Ende des Jahres wurde das Regiment durch eingetroffene Verstärkungen wieder mit dem Stande von zwei Bataillonen formiert. 1797 focht das Regiment in der Schlacht bei Rivoli am linken Flügel (am zweiten Tag nicht in das Feuer gekommen), machte den Rückzug durch das Puster-Thal nach Friaul mit, war in dem Treffen am Tagliamento und kämpfte in der Brigade Gontroeuil am 22. und 23. März bei Tarvis, wo es nach stand­hafter Vertheidigung der Stellung von Seifnitz versprengt, ein grosser Theil gefangen wurde; hier war auch das aus Ungarn nachgerückte 4. Bataillon, welches früher noch bei Casasola gefochten. Die Reste des Regiments, sowie die Grenadiere endlich noch bei Neumarkt. Das vor Kehl verbliebene 3. Ba­taillon später ein Gefecht bei Hochheim bestanden. 1799 focht das Regiment (1., 2. und 3. Bataillon), sowie die Grenadiere (Bataillon Korherr) mit besonderer Auszeichnung bei Legnago, Verona und Magnano B; das Regiment sodann bei der Einnahme von Brescia und in der Schlacht bei Cassano, das 3. Bataillon Einnahme des Schlosses Fivizzano. Regiment und Grenadiere waren.später in der Schlacht an der Trebbia; ersteres Gefecht an der Secehia, dann bei der Belagerung von Mantua, weiters in der Schlacht bei Novi, bei Fossano, Mondovi und Erstürmung von Borgo S. Dalmazzo; die Grenadiere endlich noch bei Novi, Savigliano, Beinette und Genola ge­fochten und haben die Abtheilungen des Regiments in diesen vielen Actionen wiederholte Proben ihrer Tapferkeit abgelegt. "Wegen besonderer Auszeichnung in diesem Feldzuge erscheinen belobt oder befördert: Regiments-Commandant Oberst Baron Apfaltrern, Grenadier- Bataillons-Commandant Major Korherr (befördert, gefallen), Oberstlieutenant Pertusy (das Grenadier-Bataillon erhalten), Major Sigmund Ketzer (befördert) und sechs Subaltern-Officiere. Vacat Nádasdy. 1800 kämpfte das Regiment an der Riviera bei Cadi- bona, Varazze, S. Giacomo, mit Auszeichnung am Monte Lodrino und kam dann zur Blockade von Genua; hier gerieth in dem Gefechte am 21. April der tapfere Commandant Oberst Apfaltrern, mit circa 500 Mann, zumeist ver­wundet, in Gefangenschaft. Das Regiment focht noch bei la Coronata und kam dann als Besatzung nach Genua; später kämpfte es mit Auszeichnung bei Pozzolo-Valeggio; die Grenadiere (Bataillon Pertusy) bei S. Giacomo, am Var und bei Marengo, endlich auch bei Pozzolo-Valeggio gefochten ; Commandant des Bataillons, Oberstlieutenant Pertusy des Regiments, wiederholt belobt. 1801 war das Regiment bei Ala, S. Marco, dann bei Lovadina an der Piave im Feuer; das 3. Bataillon Vertheidigung von Peschiera. Duka. 1805 stand das Regiment in der Brigade Rohan in Nord-Tyrol; nach der Capitulation des Jellacic’schen Corps und dem Abzüge der übrigen Truppen aus Süd-Tyrol, abgeschnitten, schlug sich die Brigade durch das Vintschgau, nach Vertreibung der Franzosen aus der Stellung bei Bozen- Jenesien, dem Ueberfalle von Bassano, bis Castelfranco im Venezianischen durch, musste aber hier, von allen Seiten angegriffen, nach heldenmüthiger Gegenwehr, vor der mehrfachen Uebermacht die W"affen strecken. Hauptmann Joseph Del Rio für wiederholte Auszeichnung den MTO. erhalten. Das Grenadier-Bataillon im Corps des Erzherzogs Johann, ohne Gefecht. 1809 im 5. Corps (Erzherzog Ludwig) eingetheilt, focht das Regiment bei Landshut (16. April), Kirchdorf und Abensberg, wo es unter seinem Commandanten Obersten Bakonyi den Rückzug deckte; es kämpfte ferner bei *) *) „Das Nádasdy’sche Regiment hat sich in allen drei Schlachten durch besonderen Muth und Tapferkeit unter meinen Augen ausgezeichnet, welches am 5. April auch das Regiment Reisky Nr. 113 befolgte und sich zur Erhaltung einer goldenen Medaille auf ihre Fahnen verdient gemacht haben.” (Relation des FZM. Kray, ddo. Valeggio 30. April 1799.)

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