Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
- 261 — Kaunitz. 1788 das 3. (Oberstlieutenant-) Bataillon im Corps Coburg bei der Belagerung von Chotin (Gefecht bei Dolinjani) mit Auszeichnung gefochten. Bataillons - Commandant Major (dann Oberstlieutenant) Joseph Lind e von Linden wiederholt wegen guter Führung desselben belobt1). 1789 zeichnete es sich durch seine unerschütterliche Standhaftigkeit in dem Gefechte bei Wallje-Szaka (Vale-Saka) erneuert aus, ebenso in der Schlacht bei Foksani, wo sich freiwillig das ganze Bataillon zum Sturme auf das Kloster Samuel meldete; ausser dem Oberst von Linde, noch Oberlieutenant von Linde und Lieutenant Wamberd bei der Einnahme des Klosters Dragoj-Obidenj sich ausgezeichnet. Oberst von Linde erhielt den MTO. Ebenso brav hielt sich das Bataillon in der Schlacht bei Martinestie. 1790 stand das Bataillon in Siebenbürgen. Die Grenadiere waren in diesem Feldzuge nicht ausmarschiert. 1793 das Leib-Bataillon auf den Kriegs-Schauplatz in die Niederlande gerückt, focht bei Aldenhoven, Somagne, Glisuelle und kam dann zur Belagerung von Maubeuge, später zu jener von Valenciennes; bei dem Sturme am 25. Juli Major Franz Baron Bender sich ausgezeichnet. Im Vereine mit dem nachgerückten Oberst-Bataillon wurde es nun wieder vor Maubeuge verwendet (Gefecht bei Merbes-le-Chäteau), später wieder getrennt, fochten drei Compagnien des Leib-Bataillons bei Menin, das ganze Bataillon bei Marchiennes und mit besonderer Auszeichnung bei Orchies, dann, sowie das 2. Bataillon, bei der Einnahme von Marchiennes. Die Grenadiere (Bataillon Dietrich) erst gegen Ende des Jahres an den Ebein gerückt. 1794 war das Eegiment (nunmehr drei Bataillone stark) in der Schlacht bei Landrecies, in jenen von Tourcoing, Charleroi und Fleurus, dann Rückzugs- Gefecht bei Henri-Chapelle. Die Grenadiere sich bei Kaiserslautern brav gehalten. 1795 fochten zwei Bataillone (das 3. am Nieder-Ehein verblieben) in dem Treffen bei Handschuhsheim und bei dem Sturme auf Mannheim, bei diesem auch die Grenadiere, Hauptmann Wenzel Neumann sich ausgezeichnet; einzelne Abtheilungen noch bei Bfeddersheim und Frankenthal. 1796 focht das Oberst-Bataillon bei Kenzingen (Oberkirch), das Eegiment kam dann in das zur Deckung Tyrols bestimmte Corps und machte die Gefechte bei Kempten, Isny und Freiburg mit, dann die Schlacht bei Schliengen und rückte später zu der Belagerung von Kehl. Die Grenadiere unter Erzherzog Carl bei Malsch, Amberg (hier auch das 3. Bataillon) und Würzburg gefochten, dann gleichfalls hei der Belagerung von Kehl. 1797 das 1. Bataillon mit Bravour die Schwabenschanze vor Kehl erstürmt, später das Eegiment in dem Gefechte bei Diersheim, wo es grosse Verluste erlitt. 1799 mit drei Bataillonen im Corps Hotze (Vorarlberg) eingetheilt, focht das 3. Bataillon unter Oberstlieutenant Patek bei Feldkirch (11. und 22. März), das Oberst-Bataillon bei der Erstürmung des Luciensteiges, das Eegiment in dem Gefechte bei Frauenfeld tapfer, aber mit grossen Verlusten, insbesondere an Gefangenen. An der Schlacht bei Zürich nahm nur ein Bataillon theil, jedoch auch die Grenadiere (Bataillon Tegetthoff), die bisher in Deutschland gestanden und bei Ostrach, insbesondere aber bei Stockach mit besonderer Tapferkeit gekämpft hatten ; das Eegiment war noch in den Gefechten bei Uetli im Monate August, wo zwei Compagnien in Gefangenschaft geriethen, dann in der zweiten Schlacht bei Zürich; die nach Deutschland rückgekehrten Grenadiere bei der Erstürmung von Mannheim. 1800 die Grenadiere in den Schlachten bei Engen, Möskirch und Biberach; das Eegiment in dem Gefechte bei Füssen (das 3. Bataillon den Galgenberg standhaft vertheidigt). In der Schlacht bei Hohenlinden erlitt das Regiment, sowie die Grenadiere, grosse Verluste; Regiments-Commandant Oberst Eichter wegen guter Führung desselben belobt; es focht dann noch bei Salzburg, Sclmanenstadt, Asten; Hauptmann Franz Müller aussertourlich zum Major befördert. *) *) Aussertourlich zum zweiten Oberst befördert.