Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 262 — 1805 mit allen fünf Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, war das Regiment in den Gefechten bei Giinzburg und Jungingen und gerieth am 17. October bei Tr ochtelfingen mit dem Corps Werneck in Kriegsgefangenschaft. Ein Detachement (ca. 100 Mann unter Hauptmann Frankenbusch) schlug sich nach Tyrol, zum Corps Rohan, durch. Ein 6. Bataillon in der Schlacht bei Austerlitz gefochten. 1809 im 3. Corps (Hohenzollern) eingetheilt, focht das Regiment bei Hausen (Abensberg) und Eggmühl, wo es im Vereine mit Wenzel Colloredo Nr. 56 den Rückzug deckte, aber grosse Verluste erlitt und blieh dann in Ober-Oesterreich zurück. Erst Anfangs Juni zur Haupt-Armee gezogen, machte es die Schlacht bei Wagram mit. Oberst Luxem, Hauptmann Graff in diesem Feldzuge als besonders ausgezeichnet genannt. Die Grenadiere (Bataillon Cappy) bei Regensburg, Aspern, Wagram und Znaym gefochten. Die 2. Depot-Compagnie bei der Vertheidigung von Sandomierz. dann in Galizien; Capitain-Lieutenant Laux wegen guter Führung derselben befördert. 1813 das Regiment (zwei Bataillone) in der Schlacht bei Dresden mit grossem Verluste, dann Gefecht bei Arbesau, später mit drei Bataillonen in der Schlacht bei Leipzig, endlich bei Hochheim; die Grenadiere (Bataillon Moese) bei Hanau gefochten. Das Landwehr-Bataillon bei der Belagerung von Dresden verwendet. Regiments-Commandant Oberst Luxem und fünf Officiere belobt. 1814 anfänglich in Genf stationiert, nahmen die Abtheilungen des Regiments an der Vorrückung gegen Lyon, Gefecht bei Bourg-en-Bresse und an einer Reihe von Gefechten in Savoyen ehrenvollen Antheil, so bei Chambéry, Meximieux, Annecy, Archamp, Saint-Julien u. A. Die Grenadiere bei der Blockade von Besanpon, dann Bedeckung des Hauptquartieres, ebenso das nach Savoyen nachgerückte Landwehr-Bataillon. 1815 verblieb das Regiment in Galizien, ein Bataillon bei der Wieder- Occupation des Tarnopoler Kreises verwendet; die Grenadiere als Bedeckung des Hauptquartieres in Paris eingezogen. 1821 anlässlich der Unruhen in Piemont nach Italien gerückt, trat das Regiment nicht in Action. Hochenegg. 1846 das Landwehr-Bataillon bei der Besetzung von Krakau, Detachements in dem Gefechte bei Limanów. Abtheilungen des im Werb-Bezirke hegenden 3. Bataillons bei Bekämpfung der gegen den Adel und Grundbesitz gerichteten insurrectionellen Bewegung mit Erfolg verwendet. Bataillons-Commandant Major Joseph von Fejérváry wurde mit dem LO. ausgezeichnet. 1848 war das Regiment bei Unterdrückung des Aufstandes in Prag, woselbst es in Garnison verblieb. Das 1. Landwehr-Bataillon, zur Armee nach Italien gesendet, bei der Belagerung von Peschiera, dann Besatzung daselbst; das 3. Bataillon im Corps Simunich nach Ungarn gerückt, in dem Gefechte bei Kosztolna, Nádas, der Einnahme von Tyrnau und Belagerung von Leopoldstadt. Die Grenadiere (Bataillon Hora) Bedeckung des kaiserlichen Hoflagers in Olmütz. Weiden. 1849 das anfänglich vor Leopoldstadt stehende 3. Bataillon später zu der Cernierung von Komorn (Gefecht am 26. April); das 4. zur Bewachung der galizischen Grenze gegen einen etwaigen Einfall der Insurgenten, dann im Corps Vogel auch nach Ungarn gerückt. Im Sommer-Feldzuge fochten die Grenadiere bei Szered, Schintau, Pered, Komorn (2. und 11. Juli), Szöreg und Temesvár, das 3. und 4. Bataillon bei Raab (Marczaltö), Szegedin und Temesvár, das 4. Bataillon noch Gefecht bei Kostil. Das in Italien stehende Landwehr-Bataillon mit Auszeichnung bei Novara gefochten. Für Auszeichnung in diesen Feldzügen erhielten : MTO.C. Regiments-Inhaber FZM. Weiden. EK0.3. Oberlieutenant August Würth Edler von Hartmühl.