Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 245 1747 rückte das Regiment auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien ab und kam mit zwei Bataillonen und den Grenadieren zu der gegen den Yar vorgerückten Haupt-Armee, das 3. Bataillon blieb in Pizzighettone. 1756 die Grenadiere die Schlacht von Lobositz mitgemacht. 1757 zwei Bataillone und die Grenadiere in der Schlacht bei Prag und der nachgefolgten Verth ei digung dieser Festung, sodann in der Lausitz. 1758 das 3. Bataillon die durch den Begiments-Inhaber FZM. Baron Marschall geleitete ruhmvolle Vertheidigung von Olmütz mitgemacht; Marschall erhielt das Grosskreuz des Ml'O., Hauptmann Mitterstiller, welcher als Tranchée-Major vorzügliche Dienste geleistet, wurde aussertourlich Major beim Tyroler Land-Regiment (Nr. 46), die übrigen Abtheilungen im Corps Serbelloni (Reichs-Armee). 1759 Abtheilungen des Regiments in den Gefechten bei Hof und Asch, die Grenadiere in dem letzteren den Rückzug standhaft gedeckt. Das Regiment1) in dem Treffen bei Meissen sich sehr ausgezeichnet; in der Relation des Prinzen von Zweibrücken wurden Oberst Freiherr von Leubelfink, Oberstlieutenant Anton Graf Lanthieri, Major Hans von Geissler und Thaddäus übelli von Siegburg als „besonders distinguiert” genannt. Ersterer wurde 1760 MTO-H. In dem Gefechte bei Pretsch zeichnete sich Grenadier- Hauptmann Sigmund Worbeer durch Wieder-Eroberung einiger Geschütze sehr aus und wurde für seine auch schon bei früheren Anlässen bewiesene Bravour MTO-B. Das Regiment noch bei Maxen gefochten. 1760 bei der Armee Loudon’s, Schlachten bei Landshut und Liegnitz, die Grenadiere in der ersteren die grosse Redoute auf dem Buchberge mit dem Bajonnette erstürmt. 1761 in Schlesien, ohne Gefecht. 1762 Gefecht bei Peilau, ein Detachement in der Belagerung von Schweidnitz, Major Worbeer erneuert sich hervorgethan. Brinken. 1778/79 standen das Regiment und die Grenadiere (Bataillon Carrato) bei der Haupt-Armee in Böhmen, ohne in das Feuer zu kommen. 1791 das Obrist- (2.) Bataillon, bei den als Verstärkung nach den Niederlanden gesendeten Truppen, kam als Besatzung nach Lüttich. Stuart. 1792 war dasselbe in dem Gefechte bei Florennes und Glisue'le, kam dann in das Corps Clerfayt nach Arlon, wo es sich mit dem nachgerückten Leib- (1.) Bataillone vereinigte; das Regiment war sodann in den Gefechten bei Croix-au-bois und Valmy, sowie in der Schlacht bei Mons (Jemappes), das 2. Bataillon schliesslich noch in einem Gefechte bei Matines. 1793 bei der Haupt-Armee, Schlacht von Aldenhoven, dann bei der Belagerung von Condé (Gefecht bei Estreux), Schlacht von Famars, Belagerung von Valenciennes, mit einer Reihe von kleineren Gefechten; von dort kam ein Bataillon unter York zur Belagerung von Dünkirchen, Major Warren ausgezeichnet; das Oberst-Bataillon unter dem Regiments-Commandanten Oberst Baron Salis Ypern tapfer vertheidigt, den Sturm am 9. September mit Bravour abgeschlagen, ebenso sich im Vereine mit dem Leib-Bataillon bei Poperinghe ausgezeichnet. Oberst Salis erhielt den MTO. Das 3. Bataillon war im Mai zur Belagerung von Maynz gekommen und rückte nach Ypern, auf dem Marsche dahin kleine Gefechte bestehend. Die Grenadiere (Bataillon Walsch) waren bei der Eroberung des Cäsar-Lagers und in der Schlacht bei Wattignies. 1794 geriethen das Leib- und Oberst-Bataillon nach erneuerter tapferer Vertheidigung von Ypern in Folge Capitulation in Kriegsgefangenschaft, Major Johann Weber und Hauptmann Dworczak sich hervorgethan. Das 3. Bataillon focht bei Courtray, Tournay, Löwen und Büderich, die Grenadiere vor Landrecies, bei Rouveroy. Erquelinnes, bei dem Entsätze von Charleroi, bei Rousselaer und Hooglede. 1795 das 3. Bataillon zu Beginn des Feldzuges am Nieder-Rhein, Gefecht bei Pandern, im Herbste in den Gefechten an der Pfrimm, bei Trippstadt und ; Das 3. Bataillon in Mähren zurückgeblieben.