Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 246 — Kaiserslautern ; die Grenadiere bei der Belagerung von Mannheim (Erstürmung des französischen Lagers). 1796 die beiden ersten aus der Gefangenschaft rückgekehrten Bataillone in Sachsen-Meiningen reorganisiert, dann zur Besatzung von Majmz; hievon das 2., im Vereine mit dem 3., im Corps Wartensleben, Gefechte bei Kircheip, Erstürmung von Friedberg. Das 1. Bataillon (das 3. nach Maynz zurückgesendet) unter Erzherzog Carl in der Schlacht bei Amberg, den Gefechten bei Geissenfeid, Waldkirch, Pfaffenweiler, ferner in der Schlacht bei Schliengen, endlich bei der Belagerung von Hüningen. Das 2., später auch das 3. Bataillon, standen in Maynz und hatten während der Blockierung und späteren Verfolgung nur ganz unbedeutende Scharmützel zu bestehen. Die Grenadiere, bei der Ober-Bhein-Armee eingetheilt, waren bei Kuppenheim, Malsch, Würzburg, dann bei der Belagerung von Kehl, in welcher sich das Bataillon, von Oberstlieutenant Pietsch von Nr. 21 befehligt, wiederholt auszeichnete. 1797 das 1. und 2. Bataillon nach Tyrol gerückt, Besetzung des Ampezzo- Passes, dann Bückzug nach Salzburg, ohne Gefecht; später bei der Besetzung von Triest und Herstellung der Buhe in Istrien verwendet. Das 3. im Corps Kerpen in dem Gefechte an der Plattner Klause, nach tapferer Gegenwehr versprengt und gefangen, doch gelang es dem Bataillons-Commandanten Major Dworczak und dem Oberlieutenant Malbohan, die Fahne zu retten. 1799 auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien nahm das Begiment (Abtheilungen) an folgenden Affairen theil: Gefechte bei Legnago, Parona, Schlacht bei Magnano (Grenadiere im Bataillon Weber), Vorrückung nach Piemont, Gefecht bei S. Giuliano (1. und 3. Bataillon, sowie Grenadiere), Einnahme von Perosa, Belagerung von Alessandria (1. und 3. Bataillon), Schlacht an der Trebbia (Grenadiere), Einnahme von Bavenna (2. Bataillon), Besetzung von Seravalle (3. Bataillon), Schlacht bei Novi, Gefechte bei Savigliano, Pignerolo (1., 2. und 3. Bataillon), Beinette (1. und 3. Bataillon), Genola (Begiment), Borgo S. Dalmazzo, Vernante, endlich Belagerung von Cuneo. Begiments-Commandant Oberst Weber, die Oberstlieutenants Grill und Dworczak erscheinen in diesem Feldzuge mehrfach als ausgezeichnet genannt, Oberlieutenant Hromada, welcher unter schwierigen Umständen die feindlichen Arbeiten vor Cuneo zerstörte, erhielt den MTO. 1800 nahm das Begiment (mit Ausnahme von neun Compagnien, welche Savona blockierten), sowie die Grenadiere, an den Kämpfen an der Biviera, Gefechte am Monte Vereira, bei Albissola, Sassello, Voltri, dann am Monte Bisagno vor Genua theil und kam ersteres zur Blockade dieser Festung, wo auch obige neun Compagnien wieder einrückten. Die Grenadiere waren bei der weiteren Vorrückung gegen den Var, Gefechte bei S.Maurizio, S. Giacomo, Ventimiglia, am Col de Boux, später am Monte Nave (Bückzug) und nahmen, sowie das Begiment, welches nach dem Falle von Genua in dem Treffen bei Casteggio gefochten, an den Schlachten von Marengo und Pozzolo theil. 1805 mit vier Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatz in Deutschland eingetheilt, gerieth das Begiment, nachdem es die Gefechte von Günzburg, Wertingen, Herprechtingen, in welchem die Tapferkeit des Grenadier-Bataillons besonders gerühmt wurde1), mitgemacht, durch die Capitulation von Trochtel- fingen in Kriegsgefangenschaft. Major Barth gelang es, mit circa 300 Mann, sich dem Corps des Erzherzogs Ferdinand anzuschliessen ; das 4. und 6. Bataillon, zu welch’ letzterem obige Mannschaft eingetheilt wurde, waren in dem Gefechte bei Stecken. D’Aspre. 1809 zwei Bataillone im 2. Corps in dem Gefechte bei Begens- burg; Hauptmann Freiherr von Imhoff mit einer Division dennachfolgenden Franzosen energischen Widerstand geleistet und den Bückzug gedeckt; die Grenadiere (Bataillon Stark) in dem Gefechte bei Hausen, das 3. Bataillon bei *) *) Seine Majestät der Kaiser verfügte mit Rescript vom 22. November, dass in Anerkennung der bewiesenen Tapferkeit, bei der Auswechslung auf dasselbe besondere Rücksicht genommen werden solle.