Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 222 — 1799 in Nord-Tyrol stehend, nahmen zwei Bataillone (1. u. 8.) an dem misslungenen Angriffe auf den Luciensteig theil, wo neun Compagnien zum grossen Theile in Gefangenschaft geriethen; zwei Compagnien des 2. Bataillons, Hauptmann Nissel und Geissler, im Verein mit acht Compagnien Neu­gebauer Nr. 46 (1809 aufgelöst) in dem Gefechte bei Kloster (Monte Selva), dann, sowie die drei übriggebliebenen des 1. und 3. Bataillons nunmehr bei dem er­neuerten Angriffe auf den Luciensteig, erhielten jedoch später die Bestimmung, über Chiavenna nach Italien zu marschieren, wohin auch die anderen vier Com­pagnien des 2. Bataillons im Corps Bellegarde gerückt waren, so dass das Regiment nunmehr wieder vereint und durch Ergänzungen vom 4. Bataillon wieder auf zwei Bataillone completiert wurde. Vorübergehend auf den Simplon dirigiert, kam das Regiment zur Be­lagerung von Alessandria, focht bei Novi, Fossano, Beinette, Genola, Carrú und Vemante. Die Grenadiere (Bataillon Weissenwolf) bei Täufers gelochten, dann im Engadin, später in Italien bei Novi, Fossano, Genola, Ormea (Col di Tenda) im Feuer gestanden. 1800 in den Kämpfen an der Riviera wurde ein Bataillon (in der Brigade Ulm) in der Stellung am Monte Settepanni überfallen und ein grosser Theil gefangen, das andere unter Major Philippi in dem Gefechte hei Ronchi di Maglia sich gut gehalten, beide sich in dem Gefechte am Monte Cesio (Bartolomeo) ausgezeichnet. Das Regiment sodann die Kämpfe am Var mitgemacht; auf dem Rückzuge wurde die Brigade umzingelt und der gösste Theil des Regiments, bei dem Versuche, sich gegen Olmo durch­zuschlagen, gefangen, ln Venedig ranzioniert, nahm ein Bataillon später an der Schlacht bei Pozzolo-Valeggio theil. Die Grenadiere bei S. Giacomo, am Var, hei Marengo und Pozzolo ge- fochten. Riese. 1805 bei der Armee in Deutschland stehend, focht das Regiment bei Jungingen und gerieth in Folge der Capitulation von Ulm in Kriegs­gefangenschaft. Das Grenadier-Bataillon. Major Oscbée, im Corps Merveldt, Gefecht bei Lunz und Mariazell, hier den Rückzug mit Aufopferung gedeckt. Zach. 1809 im 2. Corps Kolowrat eingetheilt, gerieth ein grosser Theil des Regiments bei der Vertheidigung von Regensburg in Kriegsgefangenschaft; das 1. Bataillon, Major Mohr, durch standhaftes Ausharren es ermöglicht, dass wenigstens ein Theil mit den Fahnen sich durchschlagen konnte; der Rest des Regiments, in zwei schwache Bataillone formiert, focht mit Aus­zeichnung bei Aspern, wo am zweiten Schlachttage Generalissimus Erzherzog Carl eine Fahne des Regiments ergreifend, dasselbe persönlich gegen den Feind führte, dann bei Wagram. Die Grenadiere (Bataillon Nissel) fochten bei Eggmühl und wurde das Bataillon, mit Aufopferung den Rückzug deckend, versprengt und grössten- theils gefangen; später reorganisiert, fochten dieselben bei Wagram undZnaym. 1813 war das Regiment im Corps Klenau in den Schlachten hei Dresden und Leipzig (18. October Stötteritz) und kam dann zur Blockade von Dresden. 1814 wieder zur Armee gerückt, deckte das Regiment in dem Treffen bei Monterau mit Aufopferung den Rückzug, Major Kollar sich ausgezeichnet; das Regiment viel verloren, später nicht mehr in das Feuer gekommen. Die Grenadiere (Bataillon Berger) 1813 hei Leipzig (Äuenheimer Hof) gekämpft. 1814 bei der Blockade von Bensanyon, dann vor Lyon. 1815 auf den Kriegs-Schauplatz nach Itahen gerückt, machte das Regiment später die Vorrückung über den Simplon mit und bestand nur ein unbedeutendes Vorposten-Gefecht unweit Lyon. Die Grenadiere bei der Belagerung von Schlettstadt. Nassau. 1848 mit dem 1. und 2. Bataillon in Wien stationiert, waren beim Ausbruche des Aufstandes am 6. October zwei Compagnien auf Schloss­

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