Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 201 Feldzüge. Holstein-Plön. 1702 auf den Kriegs-Schauplatz nach Italien ab- gerückt, nahm 1703 ein Bataillon an dem Ueberfalle auf das Corps Albergotti hei Finale di Modena theil; das Regiment verblieb später in Ostiglia. 1704 kam das Regiment als Besatzung nach Mirandola, dessen Vertheidigung dasselbe mitmachte. Eine zumeist aus Recruten bestehende Abtheilung’) auf dem Kriegs-Schauplatze in Ungarn, Gefecht bei Smolenice, dann Schlacht bei Tyrnau. D’Arnant. 1705 die in Mirandola gestandenen Abtheilungen in Folge Capitulation kriegsgefangen; ein bei der Armee des Prinzen Eugen eingetheiltes Detachement die Schlacht bei Cassano mitgemacht; das Bataillon aus Ungarn nach Bayern gezogen, wo es sich 1706 an der Niederwerfung des Aufstandes, bei welcher Regiments-Inhaber Obrist d’Arnant sich viele Verdienste erwarb, speciell bei der Einnahme von Cham, betheiligte. Das Regiment im Treffen von Calcinato, dann nach Tyrol, später auch nach Bayern. Ein erneuert nach Ungarn gerücktes Bataillon bei dem Sturme auf die Verschanzungen von Karva-Neudorf und der Wieder-Ein- nahme von Gran gefochten. 1707 standen zwei Bataillone (acht Compagnien und die Grenadiere) in Ungarn, Verproviantierung von Leopoldstadt, vier Compagnien in Siebenbürgen. 1708 Schlacht von Trentschin, dann in den Bergstädten, acht Compagnien in Bayern. 1709 erstere bei den Truppen am rechten Donau-Ufer; eines der in Bayern verbliebenen Bataillone zur Reichs-Armee gezogen, Treffen bei Rumersheim (ein grosser Theil gefangen). 1710 ein Bataillon Blockade von Neuhäusel, dann auf Postierung zwischen Donau und Theiss; zwei Bataillone (acht Compagnien) bei der Reichs-Armee auf Postierung im Schwarzwald. 1711 bei der Reichs-Armee, ohne Gefecht, die Compagnien aus Ungarn nach Bayern gerückt. 1712 das Regiment im Lager bei Pbilippsburg. 1713 ein Bataillon Vertheidigung von Landau, in Folge Capitulation kriegsgefangen; das 2., sowie das aus Bayern nachgerückte 3. Bataillon, bei Vertheidigung der „Schwarzwald-Linien”, dann Besatzung in Freiburg, an dessen standhafter Vertheidigung durch FML. Harsch sie nunmehr theilnahmen; Grenadier- Hauptmann Wolf sich hervorgethan. Rumpf. 1734 standen zwei Bataillone in Breisach, das dritte bei der operierenden Armee. 1735 waren zwei Bataillone im Schwarzwald, zwei* 2) bei der operierenden Armee; Ende October nach Italien in Marsch gesetzt. Reitzenstein. 1737 im Corps Hildburghausen eingetheilt, nahm das ganze Regiment an der Belagerung von Banjaluka theil; in dem Treffen bei Banjaluka Obristwachtmeister Wilhelm Freiherr von Roth sich ausgezeichnet3), befördert. 1738 zwei Bataillone und die Grenadiere in der Haupt-Armee, Treffen beiKornia und Mehadia (nur Grenadiere); das 3. Bataillon unter Obristlieutenant Baron Roth Raca standhaft vertheidigt. Roth wurde in Anerkennung seiner Verdienste zumObrist und Commandanten von Browne-Infanterie (Nr. 36) ernannt. Bottá. 1739 das Regiment (ein Bataillon in Raca) in dem Treffen bei Pancsova. 1741 standen zehn Compagnien in der ersten Vertheidigung von Neisse und fochten später bei Mollwitz; die übrigen sieben Compagnien Vertheidigung von Brieg (durften in Folge Capitulation zwei Jahre nicht gegen Preussen dienen)4). *) Später verstärkt, in ein Bataillon formiert. 2) Das 4. neu aufgestellt. 3) Mit seinem Bataillon und einem von Wolfenbüttel (Nr. 29) den Rückzug gedeckt. *) Kamen nach Eger.