Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)
Custine's Einbruch in Deutschland - Vertheilung der Streitkräfte und kriegerische Ereignisse am Ober-Rhein vom Ausbruch des Krieges an bis Mitte September 1792. General Custine
4 Christen. Bruntrut’schenx) (28. April) und legte den Rest in Garnisonen zwischen Bitsch und Besancon. Hauptsächlich unter dem Zwange dieser — übrigens widerrechtlichen — Besetzung des Bruntrut’schen erklärte sich die Schweiz neutral. 2) Das Gebiet von Bruntrut gehörte zum Bisthume Basel. Aut Bitte des Bischofs waren 400 Mann des Corps Wallis zum Schutze dieses Gebietes nach Bruntrut vorgeschoben worden. Bei Ankunft des übermächtigen Custine'schen Detachemeuts zogen sich die 400 Oesterreicher ohne jeden Kampf zurück, nach Rheinfelden.3) Anfangs Mai trafen österreichische Verstärkungen im Breisgau ein, 4 Bataillone und 6 Escadronen unter Commando FML. Graf Erbach. FML. Graf Wallis hatte damals also 8 Bataillone, 12 Escadronen (9392 Mann, 2262 Reiter, 35 Geschütze) unter seinem Commando. Diese Truppen waren Mitte Mai folgenderart vertheilt: Unter Commando des GM. Kospoth „sicherten und beobachteten“ den Rhein: von Kehl bis Alt-Breisach das Chevauxlegers-Regiment Kaiser (Nr. 1), mit je einer Escadron in Griesheim, Appenweyer, Schlittern, Mahlberg, Kenzingen und Emmendingen; von Alt- Breisach bis Basel das Kürassier-Regiment Hohenzollern (Nr 4) mit je 2 Escadronen in Krotzingen, Schliengen, Lörrach. Zur Unterstützung der Cavallerie waren: (unter Befehl des GM. Brentano) 2 Bataillone Klebek (Nr. 14), ein Bataillon Gemmingen (Nr. 21) im Lager bei Kenzingen und ein Bataillon Gemmingen in Alt-Breisach; (unter GM. Welsch) Leib-Bataillon Erzherzog Ferdinand (Nr. 2) in Rheinfelden und Säckingen, Stabs Dragoner-Detachement in Stetten, vom 2. Stabs-Infanterie-Regiment 3 Compagnien in Freiburg, eine in Viliingen, das Werbbezirks-Commando von Bender (Nr. 41) und die Reserve-Artillerie in Freiburg und als Reserven je ein Bataillon Neugebauer (Nr. 46) im Lager von Emmendingen und in Freiburg. 4) *) Porrentruy, südöstlich von Beifort. 2) . . . Wir hüten und werden besetzt halten ... die Pässe von Porrentruy trotz der Verwahrungen der Schweizer. Der gegenwärtige Zustand der Cantone ist eine gänzlich von Umständen abhängige Neutralität. Wenn wir Niederlagen erleiden, werden sie sich gegen uns kehren; im Gegenfalle werden sie sich ruhig verhalten . . . ." Aus dem Briefe eines Officiers der Rhein-Armee ddto. Weissenburg 2. August 1792. Moniteur, S. 931. 3) Tableau historique, II, 34. 4) K, A.; F. A. 1792, V. 159.