Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - I. Militärische Schriften

und Generallieutenants Raimund Fürsten Monteeuccoli. 205 Breslau 1777, Hannover 1785/87; Besondere und geheime Kriegs­nachrichten J), Leipzig 1736, deutsch; Foscolo, Mailand 1807, italienisch; Grassi, Turin 1821, italienisch.2) Dieses grösste und bedeutendste Werk Montecuccoli’s besteht aus drei Büchern: 1. Theoretische Lehrsätze der Kriegskunst. 2. Die Lehrsätze der Kriegskunst, erwogen in Bezug auf ihre Anwendung in den jüngsten Kriegen in Ungarn. 3. Lehrsätze der Kriegskunst, angewendet auf den möglichen Krieg mit den Türken in Ungarn. In vielen der obangeführten Ausgaben ist die in den beiden Original-Handschriften bestehende Ordnung der Bücher umgeworfen, indem das zweite Buch als drittes und umgekehrt ediert wird; die Ordnung der Bücher im Originale gründet sich auf den Plan des Verfassers, der auf die allgemeinen Regeln die Thatsachen der Feldzüge besonders anwenden und aus beiden dann die Resultierende ziehen wollte. So gibt es auch die Vorrede; wahrscheinlich entstand diese Verwechslung der Bücher eben daher, dass diese in sich doch sehr gehaltvolle Vorrede, gerade in diesen Ausgaben wegge­blieben ist. Auch die Zueignung an den Kaiser würde kein aufmerksamer Leser überschlagen, dem sie einen nicht unbefriedigten Blick auf den Hofton des Zeitalters sowohl, als auf die weitausgehenden Entwürfe gewähren müsste, durch welche die Unternehmungen der Baden und Eugen im Keime schon vorbereitet lagen; Monte­cuccoli’s Gesichtspunct reichte damals weiter, als die Hoffnungen seiner grossen Nachfolger sich wagen durften, die freilich auch Constantinopel erobern wollten, aber doch diesseits des Meeres ihren Plan begrenzten; er selbst sah nach den Kriegen, in denen er sich mit Turenne, Deutschland mit Frankreich mass, seinen schönen Traum verschwinden, denn sicher erwartete er in den letzten Jahren seines Lebens nicht soviel, als später dennoch er­reicht worden ist. x) Diese Uebersetzung beruht auf dem in der Hof-Bibliotliek erliegenden Originale; mit Rücksicht darauf jedoch, dass die verschiedenen Ausgaben sich auch auf verschiedene Handschriften gründen, sind sie im Texte von einander oft ab­weichend, abgesehen von den bei Uebersetzungen an und für sich unterlaufenden Fehlern. 2) Vgl. Grassi 289 ff., dann hier den Literaturbericht.

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