Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - I. Militärische Schriften

und Generallieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli. 193 Der erste kostbare Niederschlag dieser Jahre ist in diesem Werke niedergelegt; nmso merkwürdiger ist es, dass dasselbe noch nicht Veröffentlichung gefunden hat und in den Ausgaben seiner militärischen Studien, desselben gar nicht Erwähnung gethan wird. Dass sich das Original in Modena befindet, erklärt sich daraus, dass Montecuccoli dasselbe nach seiner Befreiung, wahr­scheinlich aus Dankbarkeit für des Herzogs Bemühungen um dieselbe, diesem übersendete, wie wir denn auch im folgenden Jahre (1643) den kaiserlichen General als modenesischen Feld­marschall, die Truppen des Herzogs im Kriege von Nonantola befehligen sehen. Das Werk selbst besteht aus drei Büchern und beginnt mit einer Vorrede, an welche sich ein Verzeichniss der benützten Autoren, sowie eine genaue Inhaltsangabe der drei Bücher und der „Pecorine“ x) anschliesst. Von diesen letzteren, neun an der Zahl, ist leider auch in Italien keine erhalten, es sei daher hier erwähnt, dass sie die Hilfswissenschaften des Krieges, dann Festungs- und Artillerie­angelegenheiten zum Gegenstände hatten; es soll jedoch nicht die Hoffnung aufgegeben werden, dass sie doch noch aufgefunden werden mögen, da sie zur Vollständigkeit der Werke Montecuccoli’s unentbehrlich scheinen. Bei der Pecorina IX wird als Titel „delle battaglie“ ange­führt; eine so betitelte Arbeit Montecuccoli’s ist als Copie sowohl im Kriegs-Archive, als nach dort eingezogenen Erkundigungen auch in der Estenischen Bibliothek zu Modena vorhanden; auch äussere Merkmale, wie der Pergamenteinband, würden stimmen; doch trägt dieselbe die Jahreszahl 1673, in welche umso weniger ein Zweifel gesetzt werden kann, als die darin angeführten Beispiele sich auf Begebenheiten beziehen, die lange nach Montecuccoli’s Gefangenschaft stattgefuDden. Ob sie also nicht etwa als eine spätere Neubearbeitung jenes älteren, gleichbenannten Elaborats anzusehen sein würde, muss offene Frage bleiben. Das erste Buch spricht von der Unternehmung eines Krieges und hat folgende Kapitel: *) Der Name „Pecorine“ mag daher kommen, dass diese Manuscripte in Pergament gebunden oder möglicherweise auf solchem geschrieben waren. Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs. Neue Folge. X. 13

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