Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Allgemeine Eroberungsplan Dumouriez' - Pläne Dumouriez' zur Eroberung Belgiens. Operationen der Franzosen vom 28. October bis zum 6. November 1792

MM l) Chuquet, IV., 71—75; Dumouriez, III., 260—263. Fumes auf Brügge. Die Ardenen-Armee sollte von Givet längs der Maas vorstossen, Namur nehmen und das Corps Clerfayt von der Vereinigung mit jenem des Herzogs von Sachsen-Teschen bei Mons abhalten. Die belgische Armee würde in der Richtung über Leure und Ath auf Brüssel marschieren, da sie stark genug sei, um die bei Mons oder Tournay vereinigten Streitkräfte des Herzogs nicht scheuen zu müssen. Das Corps d’Harville hatte über Binche auf dem linken Sambre-Ufer zu operieren, bei Namur zur Ardennen-Armee zu stossen, mit ihr vereint über Lüttich vorzugehen und Brüssel einzuschliessen“.1) Durch diesen „ersten Abschnitt“ seiner Operationen wollte Dumouriez erreichen, dass der Herzog von Sachsen-Teschen seine Truppen nothwendigerweise und ohne Kampf auf Brüssel zurück­nehme, da die Oesterreicher in der linken Flanke und im Rücken durch die vereinigten, auf Brüssel vorzuschiebenden Armeen Valence und d’Harville bedroht, von den Armeen Dumouriez und Labour- donnaye in der Front bedrängt werden würden. Bei Brüssel hoffte Dumouriez das ganze österreichische Armeecorps einzuschliessen und zu fangen oder zu vernichten. Sollte der Herzog von Sachsen-Teschen mit seinem Corps sich aber unvermutheterweise nach Lüttich wenden, so würden — im „zweiten Abschnitte“ — die Armeen Valence und d’Harville Namur nehmen; Dumouriez den Kaiserlichen, bis an die Maas folgen; Labourdonnaye über Gent und Mecheln rasch vor­marschieren, mit einem Theile der Nord-Armee den rechten Flügel der Oesterreicher bedrohen, mit einem zweiten Theile die Citadelle von Antwerpen belagern. Dieser „zweite Abschnitt“ sollte die gänzliche Räumung der Niederlande durch die Oesterreicher her­beiführen, wobei Dumouriez ebenfalls auf keinen Kampf rechnete. Während der Manöver dieser vier Armeen sollte ein Corps von 2000 Mann, aus den Garnisonen von Dunkerque, Gravelines, Bergues und St. Omer zusammengestellt, von Ostende und Brügge Besitz ergreifen. Vergnes wendete dagegen ein, dass die Ardennen-Armee von den andern weit entfernt sei, schwieriges Terrain zu passieren habe und zu spät dazu kommen werde, eine kräftige „Diversion“ auszuführen; auch sei es sicherer, die „belgische“ mit der Nord-

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