Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Dumouriez übernimmt den Oberbefehl über die französische Armee. Kurzer Umblick auf den Gesammt-Kriegs-Schauplatz Ende August 1792

84 Christen. Französischerseits waren dagegen: Beurnonville, Moreton und Duval in und bei Maulde, Maubeuge und Lille mit fast 30.000 Mann;Dumouriez mit 23.000 Mann auf dem Marsebe von Sedan nach Grandpré; Kellermann mit gegen 20.000 Mann bei Metz; Custine mit 15.000 bei Landau, Biron mit 30.000 Mann im Eisass. Vorposten-Kämpfe im August und Anfangs September.2) Weder die an der französisch-niederländischen Grenze in Lagern und Garnisonen befindlich gewesenen französischen Truppen, noch die ihnen in den Niederlanden unter Herzog Albert entgegenge­standenen Oesterreicher dachten jenerzeit ernstlich an eine Offensive, trotzdem General Dumouriez seinem Nachfolger, dem General Labourdonnaye, an dessen Stelle bald General Moreton kam, seine Ideen zur Eroberung der Niederlande wärmstens empfohlen und ihm eine genaue Instruction zur Ausführung dieses Vorhabens zurückgelassen hatte und trotzdem Kaiser Franz, König Friedrich Wilhelm von Preussen und der Herzog von Braunschweig den Herzog von Sachsen-Teschen zum Einmärsche nach Frankreich drängten. Herzog Albert hatte unmittelbar vor dem Abmarsche des Clerfayt’schen Corps die Division Alvintzy, welche zufolge früherer Dispositionen nach dem 22. Juli starke Detachements gegen le Quesnoy, Maubeuge und Landrecies vorsenden sollte, um weitere Operationen in dieser Richtung durch Fouragieren, durch Einfordern von Conti’ibutionen im Landstriche beiderseits des Waldes von Mormal und durch Beunruhigung des Landes vorzubereiten, noch vor Ausführung dieser vorbereitenden Unternehmungen in das Lager bei Mons zurückberufen, wo diese Division am 28. Juli, am Vortage des Abmarsches des Corps Clerfayt, einrückte, ohne auf ihrem Rückmärsche vom Feinde im Geringsten belästigt, ja ohne auch nur durch eine feindliche Patrouille beobachtet worden zu sein. 3) Sowohl die Franzosen als die Oesterreicher begannen die von ihnen besetzten Grenzorte zu befestigen; österreichischerseits giengen diese Befestigungsarbeiten nur langsam von statten. 4) J) Feldtruppen ohne die Garnisonen der Grenzstädte. 2) Hiezu Tafel XVIII. 3) Journal des Herzogs von Sachsen-Teschen, K. A.; F. A. 1792, XIII, 15. 4) K. A., F. A. 1792; VIII, 49; VIII, ad 501/*.

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