Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)
Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Vorstoss auf Bavay am 17. Juli. Einfluss der inneren politischen Verhältnisse Frankreichs auf die Kriegführung in den Niederlanden. Absetzung, Flucht und Gefangennahme Lafayette's
J) K. A; F. A. 1792; VIII, ad 108. „ . . . . Obgleich ich mich sehr freue, dass Eure königliche Hoheit sie (Lafayette und Genossen) in Ihrer Gewalt haben, so kann ich mich nicht enthalten, unendlich zu bedauern, hiebei nicht die Priorität gehabt zu haben; sie würden sorgfältigst bewacht worden sein durch wackere Leute, welche zum grossen Theile ihnen die Versprengung ihrer Familien und den Ruin ihrer Besitzthümer verdanken. Ich kann E. K. H. nicht genug anempfehlen, wohl acht zu gehen auf die Mittel, welche sie anwenden werden, um Geld unter die Truppen auszutheilen; insbesondere wäre de Lafayette, Bureau-de-Puzy uud Alexandre de Lameth zu misstrauen, welche die feinsten dieser Bande (les plus fins de la bande) sind. „Bureau-de-Puzy hat gestern Abends in Namur zu einem mir bekannten Franzosen, welchem er nicht misstraute, sehr böse Aeusserungen gethan. Er sagte ihm, dass man den fremden Truppen bei ihrem Eintritte in Frankreich wenig oder gar keinen Widerstand bereiten würde, dass sie aber nicht lange dort bleiben dürften, weil man sie sonst verderben würde, wie die andern; ..............dass die Souveraine die geringe Theilnahme, welche sie an der Unterstützung des Königs von Frankreich genommen hätten, früher oder später theuer bezahlen würden; dass nur sie und die Schaar der Prinzen und Emigrierten die Ursache des Unglückes in Frankreich seien; dass die Erfolge der fremden Truppen von keiner langen Dauer sein würden, da man die Zerstörung der Disciplin in irgend einer Armee durch Geld, Wein und Frauen nicht verhindern könne; dass, wenn man einmal die Milch der Freiheit eingesogen habe, es unmöglich sei, eine andere Nahrung zu nehmen . . . .“ Der Herzog Albert antwortete auf diese Zumuthungen in würdigster Weise:1) „Es sind ebenso bestimmte, als bündige Befehle gegeben, damit diese Herren (Lafayette und Genossen) so genau als möglich bewacht und beaufsichtigt werden. „So sehr ich für die Auskünfte verpflichtet bin, welche Ew. kön. Hoheit mir bezüglich der schlimmen Aeusserungen geben, die Mr. Bureau-de-Puzy in Namur gemacht haben soll, so befürchte