Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Rückzug der Verbündeten aus der Champagne - Bei Thionville

Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792. 43 4 Bataillonen und 4 Escadronen nach dem Eintreffen der Preussen in der Gegend von Trier nach Luxemburg einzurücken. Das Corps Wallis verblieb noch bis zum 29. October im Lager vor Luxemburg, dann wurden die Truppen in Cantonnements verlegt. Nach dem Beziehen derselben standen nun die 19 Batail­lone und 26 Escadronen, welche FZM. Hohenlohe jetzt unter seinem Commando hatte, wie folgt: (Siehe Tabelle pag. 44.) Ausserdem standen noch bis 7. November 13 Bataillone und 15 Escadronen Preussen bei Wasserbillich, Tavern und Fellerich, um den Rücken der Preussen gegen einen Angriff Kellermann’s zu sichern. FML. Wallis reiste Ende October über Coin nach Freiburg, um dort an Stelle des erkrankten FML. Esterházy das Commando zu übernehmen. 1) Die Truppen Hohenlohe’s konnten nun einige Zeit lang der so sehr benöthigten Ruhe geniessen, umso mehr, als auch die Truppen Kellermann’s durch mangelhafte Bekleidung und schlechte Verpflegung, sowie Krankheiten viel zu leiden hatten und nur wenig operationsfähig waren. Zwischen FML. d’Alton und General Wimpffen, dem Commandanten von Thionville, wurde ein Ueber- einkommen getroffen, dem zufolge im gegenseitigen Commando- bereiche jede Plünderung, Brandschatzung und Feindseligkeit auf hören sollte.2) In seinen Commandanten setzte das ganze Corps das grösste Vertrauen, was die unter Hohenlohe stehenden Generale durch ein Schriftstück zum Ausdrucke brachten, das im Originale folgendermassen lautet:3) „An Seine Majestät den Kaiser. Endes- gefertigte Generale glauben, es sei ihre Pflicht, Ew. Majestät Umstände entdecken zu müssen, über die der commandierende Herr General Feldzeugmeister Fürst Hohenlohe aus Bescheidenheit schweigen wird, die aber zu wichtig sind, als dass Ew. Majestät dessen grossen Verdienst nicht erfahren sollten. Wir verschweigen, dass er immerfort wider die ganz antiinilitarisch und dem allgemeinen Wohl so schädliche Bewegung auf Paris gestimmt und nur nach oftmaligen Befehlen seinen klug gewählten J) K. A.; H. K. R-Acten 1792; X, 47. *) K. A.; H. K. R.-Acten 1792; XI, 19. 3) K. A. Cabinets-Acten, Hohenlohe 1792.

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