Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Rückzug der Verbündeten aus der Champagne - Bei Thionville

38 Hausenblas. Stützung noch immer nicht eingetroffen war. Um den Ort St. Mard entspann sich nun noch ein hartnäckiger Kampf, welcher von Haus zu Haus, von Mauer zu Mauer geführt wurde. Der Rückzug wurde in vollster Ordnung angetreten. Die Franzosen verfolgten zwar, wagten aber keinen Angriff mehr. Um 9 Uhr Abends rückte Oberstlieutenant Lusignan in Habay-vieille ein. Der Verlust der Oesterreicher betrug 43 Mann und 11 Pferde. General Valence wurde nunmehr zur Armee Dumouriez’ bestimmt, marschierte am 27. October nach Montmédy, am 29. Oc­tober nach Carignan, am 30. October nach Sedan. Kellermann verlegte bereits am 25. October seine Armee in Cantonnierungen zwischen Longwy und Saarlouis und begab sich mit dem Haupt­quartiere nach Metz.x) Die Garnison von Longwy bildeten das Infanterie-Regiment Nr. 90, die Nationalgarden-Bataillone Saone et Loire und Haute-VienDe. Einige Nationalgarden-Bataillone kehrten in ihre Heimat zurück. 2) Durch all’ diese Abgänge sank die Stärke der Armee Kellermann’s auf 15.000 Mann herab. Bei Thionville. Die rückgängige Bewegung der Verbündeten nöthigte auch, die Beobachtung von Thionville aulzugeben. Zu Ereignissen von Bedeutung war es vor diesem Platze nicht gekommen. Nachdem Hohenlohe am 10. September mit 6 Bataillonen und 14 Escadronen nach Verdun abmarschiert war, vertheilte FML. Wallis die ihm verbliebenen 7 Bataillone und 6 Escadronen wie folgt:3) Das Obersten- und Leib - Bataillon Mittrowsky (Nr. 40), das Leib- Bataillon Manfredini (Nr. 12) und 3 Escadronen Erzherzog Joseph- Dragoner verblieben unter Commando des GM. Schröder in der Stellung von Richemont; das Obersten- und Leib-Bataillon Stain (Nr. 50), das Obersten-Bataillon Manfredini, das Bataillon Waras- diner Grenzer und 3 Escadronen Erzherzog Joseph-Dragoner unter Commando des GM. Einsiedel bezogen ein Lager bei Elange. Das Stabsquartier des FML. Wallis wurde nach Uckange verlegt. Die Emigranten unter Commando der Prinzen standen um diese Zeit noch bei Hettange und theilweise auch am rechten Mosel-Ufer J) Moniteur, Seite 1308. 2) Moniteur, Seite 1302. 3) Diese und die folgenden Daten sind zumeist dem Operations-Journale des FML. Wallis (K. A. 1792; XIII, 5), entnommen.

Next

/
Thumbnails
Contents