Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Vorbereitungen zum Beziehen der Winterquartiere

Oesterreich im Kriege gegen die französische Devolution 1792. 185 *) Südlich und südwestlich Charleroi. 2) Ostsüdöstlich von Cherang. 3) Wahrscheinlich mittelbar, durch den Erzherzog Carl. Siehe hierüber K. A., F. A. 1792, X, 356. Jeumont, Marpent, 10. October. Um den immerwährenden Beunruhigungen der Vorposten des österreichischen linken Flügels durch französische Jäger aus Jeumont und Marpent ein Ende zu machen, rückte FML. Baron Lilien mit einem Bataillon Esterhazy (Nr 34) und einer Escadron Coburg-Dragoner am 10. aus dem Lager von Bettignies in diese Orte vor, vertrieb die Franzosen und zerstörte alle dortigen Ueber- gänge und Wasserfahrzeuge. Am 18. October meldete Major Fürst Schwarzenberg von Latour-Chevauxlegers aus Charleroi, dass zwei feindliche Colonnen von Philippeville nach Jamignon und Gerpinnes1) vorgerückt wären. Da in Charleroi von Infanterie nur etwa 100 Mann standen, sandte FML. Baron Lilien noch am seihen Tage eine Division von Franz Kinsky von Mons über Binche nach Charleroi, Hess dafür eine Division von O’Donell aus dem Lager von Bettignies nach Mons abrücken. Vorbereitungen zum Beziehen der Winterquartiere. Im österreichischen Hauptquartier, seit 9. in Luchin,2) hatte man von der Ansammlung feindlicher Truppen bei St. Madelaine (nördlich von Lille), vom Anmarsche französischer Truppen aus der Champagne nach den Niederlanden, von der Errichtung neuer französischer Lager an der niederländischen Grenze wohl erfahren; aber Herzog Albert vermuthete, diese Anstrengungen und Vor­bereitungen gälten einer, erst im Frühjahre seitens der Franzosen zu unternehmenden Offensive; dass der Feind noch im selben Winter und gar bei den damaligen höchst ungünstigen Witterungs­verhältnissen einen ernsten Angriff wagen würde, nahm man im österreichischen Hauptquartier als ausgeschlossen an. Demgemäss traf Herzog Albert seine Anordnungen zur Ver­teidigung der Niederlande über den Winter. Vor Allem richtete er an den König von Preussen die Bitte3), das österreichische Truppen-Corps unter Commando des FZM. Grafen Clerfayt in die Niederlande zurückzusenden.

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