Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Kämpfe im Felde während der Vorbereitung und Durchführung des Bombardements von Lille

Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792. 173 Die Bauern hielten dem seitens Major Clauwetz mit den wenigen österreichischen Soldaten auf sie sogleich unternommenen Angriffe nicht stand, sondern wichen auseinander, wobei sie 4 Mann verloren. Die Oesterreicher, welche gar keinen Verlust hatten, giengen in ihre früheren Aufstellungen zurück und Hessen „gegen“ le Pont Rouge nur einen schwachen Unterofficiersposten stehen. Die Franzosen stellten gleich nach dem Abrücken der Oesterreicher die Befestigungen wieder her und besetzten sie sonach mit 100 Mann Nationalgarde. Etwa 400 Franzosen mit zwei Kanonen drangen am 22. von le Quesnoy über le Pont Rouge vor. Der dort gestandene österreichische Posten zog sich zurück, erhielt aber ehestens Unterstützung durch die Tyroler Scharfschützen-Compagnie Post aus Messines. Beide griffen nun den Feind an und warfen ihn nach le Quesnoy. Alle französischen Festungen an der niederländischen Grenze erhielten, ebenso wie Lille, zu jener Zeit nach und nach Ver­stärkungen ihrer Besatzungen aus den neugeschaffenen Lagern. Vieux Gondé, 18. September. Aus Condé fielen am selben Tage 800 Mann Infanterie, 300 Reiter in drei Colonnen gegen die bei Vieux Condé, le Cocq und Courbois aufgestellten österreichischen Vorposten des bei Harchies stehenden Detachements Oberstlieutenant Szentkeresty zum Angriffe aus. Die österreichischen Posten hielten tapfer Stand. Nach zwei­einhalbstündigem Feuergefechte zog sich der Feind, ohnejedenErfolg, unter dem Schutze des Kanonenfeuers der Festung wieder in selbe zurück. Ein feindliches Detachement, etwa 300 Mann zu Fuss und Reiter, fiel von Maubeuge aus am 21. in Solre-sur-Sambre ein, plünderte den Ort und zerstörte die Sambre-Brücke. FML. Baron Lilien detachierte in Folge dessen eine Com­pagnie O’Donell und eine Escadron Coburg-Dragoner aus dem Lager von Bettignies nach Herbes-St. Marie, wodurch eine Kette zwischen Charleroi und Bettignies „wider alle feindlichen Strei­fereien“ bewirkt wurde. Die Franzosen besetzten hierauf Solre- sur-Sambre, Jeumont und Marpent von Maubeuge aus mit starken Posten und zerstörten die Sambre-Brücke bei Marpent.

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