Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Herzog Alberts Unternehmung auf Lille

145 10 Gleichzeitig mit Eröffnung der Tranchéen wurde der Bau von zwei Traversen und einer Batterie zur Befestigung der Vorstadt Five angefangen.1) Das Hauptquartier kam nach Annappes, mangels passender Unterkünfte in Flers. FZM. Graf Browne war mit der Leitung des Angriffes auf Lille betraut; FML. Penzenstein war Belagerungs- Artillerie-, Genie-Oberstlieutenant Marquis de Chasteler Belagerungs- Genie-Director. Der „Generals-Befehl,“ Annappes am 25. September, ord­nete an: „Täglich wird ein Herr General als „General der Tranchéen“, ferners ein Bataillon in die Tranchéen und ein Grenadier-Bataillon zum Soutien dev Tranchéen, auf 12 Stunden aber ein Füsilier- Bataillon auf Arbeit commandiert. Die Ablösung geschieht um 5 Uhr Abends und Früh.“ „Die 2 Bataillone, so in die Tranchéen und zur Arbeit com­mandiert werden, lassen ihr Liniengeschütz im Lager zurück, doch dergestalten in der Bereitschaft, dass man es, wenn man es nöthig findet, nachkommen lassen kann. Die Feld-Paters und Chirurgi rücken mit ihren Bataillonen aus.“ „Eine Escadron der Cavallerie wird zur Unterstützung der Arbeit ebenfalls von 5 Uhr Abends auf vierundzwanzigsttindige Ablösung commandiert und stehet auf der Strasse hinter dem Verhau.“ „Zum Tranchéen-Major ist der Ligne’sche Hauptmann von Werner bestellt.“ (Nebst diesem wurde später auch der Pionnier- Hauptmann Brixen als „Trancliéen-Major“ angestellt.) „Diese sämmtliche commandierten Truppen werden an den Herrn General der Tranchéen angewiesen.“ „Das zur Arbeit commandierte Bataillon wird erinnert, dass beim Hinrücken ein jeder Mann nebst dem Schanzzeug auch einen Schanz­korb, ein anderer eine Faschine, so alles vor Hellemes bereit liegt2) *) Siehe Beilage Tafel XVII, „Plan der österreichischen Angriffswerke zum Bombardement von Lille 1792.“ 2) Die Belagerungs-Artillerie, Pontons, Pontonniers, die Mineurs und Sappeurs „mit ihren sämmtlichen Geräthschaften“ wurden noch am 25. Nachts von Pont- ä-Tressin nach Heüemmes vorgezogen; es lagerten „der Artilleriepark rechts der Strasse, hinter Hellemmes, das Faschinen- und Schanzzeugdépöt links der Strasse vorwärts dieses Dorfes.“ K. A; F. A. 1792; XIII, 39. Mittheilungen des k. und k. Kriegs-Archivs. Neue Folge. IX.

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