Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Herzog Alberts Unternehmung auf Lille

118 Christen. b) Versuch auf PhilippeviIle. iF*zumPiaVSep- Durch mehrere wichtige Umstände bewogen, entschloss tember. sjch Herzog Albert, während die Vorbereitungen zum Angriffe auf Lille ihren ungestörten Fortgang nahmen, einen Handstreich auf Philippeville ausführen zu lassen. Der Commandant und mehrere Officiere dieses Platzes waren zu den Oesterreichern übergetreten, hatten hier bestimmte Mit­theilungen gemacht über die Schwäche der Besatzungr) dieser kleinen Festung, über den Hader zwischen den Linien-Truppen und Nationalgarden; über die Nachlässigkeit, mit welcher der Dienst gehandhabt wurde; über die Orte, wo die Pulver- und anderen Magazine sich befanden, deren Bombardement voraus­sichtlich die grösste Wirkung hervorbringen müsste — und gaben der Zuversicht Ausdruck, dass sich Philippeville gegen ein Bombardement nicht 24 Stunden halten würde. Philippeville, von anderen festen Plätzen (ausser Givet) ziemlich abseits gelegen, konnte bei einem Ueberfalle keine rasche Unterstützung linden. Im Besitze Philippeville’s, hemmten die Oesterreicher die feindliche Verbindung zwischen Maubeuge und Givet oder anderen Plätzen an der Maas, sicherten aber die eigene zwischen Mons und Namur. Die Unternehmung auf Philippe­ville musste jene feindlichen Truppen beunruhigen, welche an der Maas dem FZM. Grafen Clerfayt gegenüberstanden, wodurch dieser billige Unterstützung finden konnte. Die zur Recognoscierung von Philippeville ausgesandten Officiere, ein Capitaine der Genietruppe und Artillerie-Oberlieutenant *) Die Besatzung von Philippeville \var damals: Oberstlieutenant de Wimps vom Regimente Royal (neuer) Gouverneur der Festung, dem Könige ergeben; sein Bataillon . ..................................... 200 Mann, ein Bataillon Dauphin-Infanterie ........................................ .... 700 „ „ Nationalgarde ... ..................................................... 600 „ ei ne Abtbeilung von Chasseurs de Normandie ä cheval....................100 Reiter, ei ne halbe Compagnie Artillerie............................................................ 30 Mann, Mi neurs............................................................ . . ^ . • . . 20 „ zu sammen . . 1650 Mann Auf den Wällen waren 67 Geschütze verschiedenen Calibers. K. A; F. A. 1792; VIII, 152/22, 152/16.

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