Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Neue Folge, 1894)

FML. Freiherrn von Sacken: Das österreichische Corps Schwarzenberg-Legeditsch. Beitrag zur Geschichte der politischen Wirren in Deutschland Ende 1849-1851

104 !S ;i c k en. Oberst Henikstein nach Hannover zu entsenden. Diesem gelang1 es, nach langem Unterhandeln die Schwierigkeiten zu beheben. Den zur Regelung der Ueberschiffung entsendeten General - stabs-Officieren war es gelungen, die Vorbereitungen hierzu bis zum 16. Januar Abends zu beenden, so dass mit dem 17. das Ueberführen der Truppen beginnen konnte. An jedem der drei Ueberschiffungspuncte: Artlenburg, Hohen- storf-Lauenburg und Bakede-Boytzenburg war ein Officier aul- gestellt, welcher die Einschiffung zu regeln und die bedungene Barbezahlung der Schiffleute zu bewirken hatte, u. zw. l’/2 gute Groschen per Mann, 2 für ein Pferd, 7 für ein Fuhrwerk. Der k. preussische Major Burchardt war mit einem Theile seiner Mannschaften schon in Lauenburg eingetroffen. Sein An­erbieten, ein Hilfs-Detachement beizustellen, wurde dankbarst an­genommen und zu jedem Uebergangspunct 1 Officier, 2 Unter- officiere und 24 Mann beordert. Am 17. begab sich auch der Corps-Commandant nach Lüne­burg und von dort aus zu den Ueberscliiffungspuncten, um sich von dem guten Fortgang des Truppen-Transportes zu überzeugen. Derselbe fand in geordnetster Weise statt, doch waren die Leistungen, gegenüber der grossen Zahl von Mannschaften, Pferden und Fuhrwerken nicht sehr bedeutend, auch hatte der Frost zu- genommen und es zeigte sich Treibeis. So war es denn ganz willkommen, dass der Brückenschlag bei Artlenburg unter Leitung des k. preussischen Majors Burchardt und im Beisein des FML. von Legeditsch am 24. Januar Mittags beendet worden war. Anderseits war es der preussischen Pionnier-Abtheilung sehr von Nutzen, dass Tags vorher auch die Pionnier-Abtheilung und der Brücken-Train des k. k. Corps angekommen war, am 24. mit Frühestem bereits mitwirken und einen beträchtlichen Tlieil der Brücke am linken Ufer herstellten konnte. Die Brücke hatte eine Gesammtlänge von 1343 Fuss, am rechten Ufer befanden sich 10, am linken 2 stehende Unterlagen; zum Einbau des schwimmenden Theiles wurden 64 preussische und 13 österreichische Pontons verwendet. Da die ganze Infanterie, ein Tlieil der Artillerie und Cavallerie mit den Stäben und Fuhrwerken schon überschifft war, so he-

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