Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Neue Folge, 1893)
Major Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung im VIII. Bande)
34 Hausenblas. pagne“ bezüglichen Massnahmen, sowie die oberwähnten Aende- rungen des Operationsplanes endgiltig festgesetzt wurden. r) Auch die Convention mit dem Landgrafen von Hessen-Cassel, bezüglich der Beistellung eines Truppen-Corps von 6000 Mann, ward bei dieser Gelegenheit zum Abschlüsse gebracht, ebenso Vereinbarungen mit den Kurfürsten von Mainz, Trier, dem Herzog von Zweibrücken, dem Markgrafen von Baden und dem Landgrafen von Darmstadt „ wegen" U eberlas sung so vieler Truppen, als sie abgeberTdvön rien“, angebahnt. 2) Der Operationsplan war nunmehr folgender: 2) A. Offensiv-Corps. 1. Die Haupt-Armee, 45.000 Preussen3) und 8000 Emigranten, sammelt sich bei Coblenz. Der Herzog von Braunschweig wird mit diesem Heere offensiv längs der Mosel mit der Hauptkraft am linken, mit einem Corps auf dem rechten Ufer gegen Luxemburg vorrücken. Daselbst werden die weiteren Operationen „concertiert“. 4) Im Allgemeinen wird beabsichtigt über Longwy, welcher Platz zu nehmen ist, nach Verdun an die Maas vorzurücken,5) um die Vereinigung der französischen Nord-Armee mit jener in den Bisthümem (Centrum-Armee) zu verhmdernT®) 2. Feldzeugmeister Cleriayt sammelt 14.000 Oesterreicher und 4000 Emigranten unter dem Prinzen von Bourbon bei Namur, rückt über die Ardennen vor und vereinigt sich mit der preussischen Armee, wenn diese nach Longwy kommt.7) B Pk. Kobenzl an Kaunitz, Prag, 31. Juli 1792, Yivenot H, 155. 2) Nachtrags-Protocoll zu Mainz, 21. Juli 1792. Yivenot II, 146. 3) Diese und die folgenden Ziffern beziehen sich auf den Gefechtsstand. B H. K. R. 1792; V, 7. 6) Massenbach I, 38. 6) Memoire des Herzogs. ’) Massenbach I, 44. ln vielen Werken begegnet man der Angabe, Clerfayt habe die Weisung gehabt, über Rheims und Soissons auf Paris zu marschieren; in den Acten des k. und k. Kriegs-Archivs ist ein so weitgehender Befehl an Clerfaj’t nirgends zu finden; er schien auch nicht in der Absicht Braunschweigs gelegen zu sein, welcher ja erst beim Eintreffen in Luxemburg die weiteren Operationen „con- certieren“ wollte. (H. K. R. 1792; V, 7.) Clerfayt war am 25. Juli in Coblenz, um die Befehle Braunschweig’s einzuholen und als er von dort ^urückkéhrte, führte er sein Corps über die Ardennen nach Longwy, was mit der Angabe Massenbaclrs übereinstimmt. Auch später erhielt Clerfayt seine Befehle nur „sozusagervyon einem Tag zum anderen(Clerfayt an Hof-Kriegsrath v. 11. September, H. K. R. 1792; JX7Ö.)