Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Neue Folge, 1893)
Major Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung im VIII. Bande)
32 H á use n blas. aus Westphalen daselbst einrücken würden. Preussen lehnte jedoch einen darauf bezüglichen Vorschlag Oesterreichs ab J) und dieses sah sich dadurch genöthigt, die starken Garnisonen in den Niederlanden selbst zn bestreiten, so dass für die Operationen im Felde nur noch 27.000 Mann zur Verfügung blieben. Schon in den ersten drei Monaten des Feldzuges, während welcher die Franzosen zu wiederholtenmalen in Belgien einfielen, zeigte diese Kraft sich nur eben zu einer wirksamen Verteidigung des Landes ausreichend, zumal die revolutionäre Propaganda eine immer wachsende Wirkung zeigte. Hätten, dem Operationsplane entsprechend, diese 27.000 Mann mit den Preussen gegen die Maas operiert, so wären die Niederlande schutzlos dem inneren und äusseren Feinde preisgegeben gewesen. Der Herzog von Sachsen-Teschen machte daher in Wien die eingehendsten Vorstellungen gegen eine derartige Verwendung seines Corps -’) und fügte hinzu, dass er für nichts einstehen könne, wenn an derselben festgehalten werden sollte und ihm nicht ein Ersatz von mindestens 20.000 Mann zukomme. Da der Wiener Hof jedoch mit Rücksicht auf etwaige Verwicklungen im._Os.ten der Monarchie nicht im Stande^war, noch weitere Truppen zum Krieg gegen Frankreich zu verwenden, so wurde bei den Conferenzen in Mainz Ndümnbarij-dass das Corps, welches unter FZM. Clerfayt von Namur aus mit den Preussen zu operieren hatte, nur 14.000 Mann zähleu sollte, 3) wobei jene 6000 Mann (4 Bataillone und 8 Escadronen), die von der Armee Hohenlohe’s unter GM. Smakers in das Luxemburg’sche dirigiert worden waren, mit eingerechnet wurden. Der Rest der kaiserlichen Truppen in den Niederlanden blieb dem Herzog von Sachsen-Teschen unterstellt, welcher während des Vorgehens der Preussen an die Maas eine Diversion gegen die französischen Grenzplätze unternehmen sollte. FZM. Hohenlohe erhielt für die eben erwähnten 6000 Mann keinen Ersatz. ]) Friedlich Wilhelm 11. an Bischoffswerder, Berlin 6. März 1792. Vivenot I, 406. Iler König berief sich hiebei auf den Allianztractat, in welchem eine gegenseitige Hilfeleistung nur für den Fall eines .Angriffes seitens einer dritten Macht, nicht aber bei Ausbruch innerer Unruhen ausbedungen worden war. *) K. A. 1792; V, 127. :i) K. A. 1792; XIII, 81, Tagebuch des Herzogs von Sachsen-Teschen.