Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Neue Folge, 1893)
Major Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung im VIII. Bande)
24 H a u s e n I) 1 a s. müssen. Durch diese Vertheilung würde man weniger Aufmerksamkeit erregen, den Ankauf begünstigen und da diese Magazine alle an schiffbaren Flüssen liegen, so könnten sie nach Coblenz geschafft werden, sobald die preussische Armee daselbst ange- kommen sein würde. Das Haupt-Spital würde auch in Coblenz sein.“ „Die kaiserliche Armee im Breisgau würde wahrscheinlich ihre ersten Magazine in Freiburg finden. Sie müsste ihre Einkäufe im Breisgau und in der Schweiz bewirken und wenn die Operation in dem Ober-Elsass stattfinden sollte, den Rhein herunter nach Rheinfelden und Basel schaffen lassen, sie würde sie nach dem Rhein-Uebergange an der Biersig in einem oder dem anderen an diesem Flusse gelegenen festen Schlosse etablieren.“ „Gäbe man jedoch der Operation an der Saar den Vorzug, so würden die Magazine längs dem Neckar anzulegen und nach und nach, nach Mannheim vorzuziehen sein. Nach dem Rhein- Uebergange wären zu Zweibrücken und Saargemünd Magazine und Spitäler zn etablieren. Das Haupt-Spital bliebe in Mannheim.“ „Der Armee der emigrierten Prinzen wurde keine Erwähnung getlian. Wenn ihnen aber von den alliierten Mächten erlaubt wird, sich zu formieren, so könnte dies nach dem Rhein-Uebergange bei Cöln und Mainz geschehen und man wird ihnen alsdann alles, was von der französischen Armee zu uns kommt, zuschicken.“ Von der Theilnahme Spaniens und Sardiniens an dem Kriege abgesehen, dachte sich der Herzog von Braunschweig die Verwendung der verbündeten Armeen somit in dem weiten Raume zwischen dem Canal la Manche und Basel. Die gesummten Streitkräfte sollten verzettelt werden; nirgends ist von einem kräftigen Schlage gegen die französische-Armee die Rede und doch konnte nur durch einen solchen der nötliige moralische Eindruck hervorgebracht und das ganze Unfernehmen zum Ziele geführt werden. Der Herzog war ein methodischer, langO o 7 o sam vorgehender Feldherr, der das „Herausmanövrieren“ des Gegners aus seinen Stellungen der offenen Feldschlacht vorzog. Im Uebrigen entsprach es den Anschauungen der Kriegführung zu Ende des vorigen Jahrhunderts, immer nur auf einzelne Puncto zu operieren, statt an die Vernichtung der feindlichen Armeen zu denken.