Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Neue Folge, 1893)

Major Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung im VIII. Bande)

Zum Commandanten der vertragsmässig aufzustellenden 50.000 Mann Oesterreicher hatte schon Kaiser Leopold den Feld­zeugmeister Fürsten Wilhelm Hohenlohe - Kirchberg, comman- dierenden General in Prag, in Aussicht~genommen und Franz änderte nichts an dieser Bestimmung. Das aus einem Theile der in den Niederlanden stehenden Truppen zu bildende Corps des Feldzeugmeisters Grafen Cüerfayt sollte indess erst bei Beginn der Operationen unter die Befehle des Herzogs von Braunschweig treten. Eine besondere Instruction regelte das Verhältniss zwischen diesem und dem Fürsten Hohenlohe. *) Beide Generale, heisst es in derselben, haben sich über die Durchführung des von den Monarchen angenommenen Operationsplanes in genaues Einver­nehmen zu setzen und „obzwar das General-Commando beider gegen Frankreich bestimmter Armeen dem Herzoge soweit über­tragen ist, dass die Anlegung der Magazine und die Detail- Execution des angenommenen Planes einmlithig verabredet und zwischen beiden Generalen alles dieserhalb in Erwägung gezogen und bestimmt werde, so wird jedoch dem Fürsten Hohenlohe ein­zig und allein obliegen, die Führung der Armee Sr. apostolischen Majestät zu übernehmen, für deren Disciplin und Verpflegung einzig und allein zu sorgen, auch während des Laufes des Feld­zuges aller günstigen Gelegenheiten sich zu bedienen, um den erwünschten Endzweck : Die Wiederherstellung der Ordnung und Ruhe in Frankreich zu befördern, jedoch von allen Vorfallenheiten den Herzog zu benachrichtigen, welches dieser gegen den Fürsten von Hohenlohe aufs Genaueste zu erwiedern haben wird. Sollten wichtige Abänderungen im Plane des Feldzuges erforderlich werden durch feindliche Unternehmungen oder durch andere uner­wartete Zufälle, so wird der Herzog mit dem Fürsten Hohenlohe über die vorzunehmenden Abänderungen sich zu concertieren haben. Zur Erleichterung des schriftlichen Verkehres zwischen den beiderseitigen Hauptquartieren wurde der österreichische Geheim­rath Graf Welsch dem Herzoge von Braunschweig, der preus- sische Major von Tauenzien dagegen dem Fürsten Hohenlohe für die Dauer des Krieges zugewiesen. 2) i) K. A. 1792; I, 9. 4 K. A. 1792; XIII, 82. Mittheiliragen des k. und k. Kriegs-Archivs. Neue Folge. VII. 2

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