Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 395 Tápió-Bicske. Hatvan. Isaszeg. Komorn. Peteiwardein. vorging, stiess er auf ein vorrückendes ungarisches Corps, welches, obwohl 8—10.000 Mann stark, nach einigen Kanonenschüssen hinter die Zagyva zurückwich. Der Armee-Commandant hatte für einen am folgenden Tage zu unternehmenden allgemeinen Angriff auf die Position von Hatvan bereits die Dispositionen ertheilt, als der Banus Jellachich meldete, er sei am 4. April bei Tápió-Bicske von einem starken ungarischen Corps angegriffen worden, habe dasselbe jedoch zurückgeschlagen und ihm mehrere Geschütze abgenommen. Da die Mitwirkung des 1. Armee-Corps bei dem Angriffe auf Hatvan unter solchen Umständen fraglich erscheinen musste, beschloss der Feldmarschall sich auf eine Re- cognoscirung dahin zu beschränken und diese am 5. April auszuführen. Dieselbe führte zu einem siegreichen Theilgefechte, in welchem FML. Liechtenstein 6 Escadronen Husaren über die Zagyva zurückschlug. Der Feldmarschall hatte hiebei in Erfahrung gebracht, dass die Hauptmacht des Gegners nicht mehr hinter Hatvan stehe und beschloss nun in die Stellung von Gödöllő zurückzugehen, die Division Csorich aber zur Deckung von Komorn durch das Galga-Thal gegen Waitzen, wo sie mit der Division Ramberg in Verbindung treten sollte, zu entsenden. Während der Feldmarschall noch einen Angriff in der linken Flanke besorgte, wurde er von Görgei in der rechten attaquirt. Der Banus hatte sich nach dem Treffen bei Tápió-Bicske kaum in die Stellung von Isaszeg zurückgezogen, als die ungarische Haupt-Armee am 6. April den Kampf auf der ganzen Linie eröffnete. Nach tapferem Widerstande der Kaiserlichen drang der x-echte Flügel der Ungarn gegen Valkó vor. Dagegen wurden zwei Stürme des Gegners auf das Dorf Isaszeg blutig abgeschlagen und ei-st ein dritter setzte die Ungarn in den Besitz des Dorfes und des Schlachtfeldes. Der Verlust der Kaisei-lichen mochte ungefähr 2000 Mann, jener der Ungarn 1200 Mann betragen. Der Feldmarschall ging mit seinen Truppen bis in die Voi-städte von Pest zurück. Vor Komorn Hess der von Wien daselbst eingetroffene FZM. Weiden am 31. März einen Scheinangriff gegen den Waag-Brückenkopf und die Palatinal-Linie unternehmen, dessen geringe Ergebnisse mit dem Verluste von 35 Mann bezahlt wurden. Dagegen ward am 29. März ein Ausfall der Garnison von Peterwardein von den Cernirungs-Truppen unter Oberst Mamula energisch zurück-