Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
372 Der Krieg’ in Ungarn 1848—1849. Kis-Sebes (Csúcsa). Zsibó. Szurdok. Dées. Apahida. mittags an, wobei er zurückgewiesen und genöthigt wurde, bis Nyires zu retiriren. Am 19. December griff Wardener seinerseits bei Kis-Sebes (Csúcsa) den rechten Flügel der ungarischen Stellung an, konnte aber, ungeachtet der Tapferkeit seiner Truppen, ebensowenig durchdringen. Seine, anfänglich mit der Infanterie, dann auch mit der Reiterei unternommenen Attaquen blieben erfolglos und endeten mit dem Rückzuge der Kaiserlichen nach Bánffy-Hunyad. Gleichzeitig bestand Oberstlieutenant Czetz ein Gefecht gegen Abtheilungen des walachischen Landsturms. Er hatte die Meldung erhalten, dass Zsibó von überlegenen Massen bedroht werde, brach sofort mit dem 2. Székler-Bataillon und einigen rasch zusammengerafften Zügen Székler-Husaren dahin auf und traf am 19. November in dem Augenblicke ein, als die Walachen die Schanzen bei Zsibó nehmen wollten. Wenige Kanonenschüsse genügten, den Landsturm in die Flucht zu treiben. Am folgenden Tage forcirten die Ungarn, trotz zähen Widerstandes ihrer Gegner, auch noch die Stellung der Kaiserlichen bei Szurdok. Nach diesen Erfolgen rückte Bern mit dem linken Flügel nach Kis-Nyires vor, von wo er, nachdem das Centrum nach dem Szamos-Thale dirigirt worden, eilig gegen Dées marschirte. GM. Jabionski versuchte die Stadt zwar zu halten, wurde aber von dem ihn mit Uebermacht angreifenden Bern am 23. December gegen Bethlen zurückgedrängt. Bern stiess am 25. December bei Apahida abermals auf die Vorposten der Kaiserlichen. Die letzteren zogen sich nach einem kurzen Kampfe über die Berge nach Thorda, auf welchem Rückzuge sie von einigen Escadronen verfolgt wurden, während Bem mit dem Gros Klausenburg besetzte. Am folgenden Tage detachirte er eine Brigade unter Oberstlieutenant Czetz gegen Kis-Kapus, der aber keinen Gegner mehr fand, sondern bereits der Vorhut Riczkó’s begegnete, da die Kaiserlichen auf die Nachricht von der Besetzung Klausenburgs nach Thorda zurückgegangen waren. Urban, der von Hid-Almás nach Klausenburg hätte marschiren sollen, leistete dieser Weisung anfänglich keine Folge und fand, als er die Disposition später ausführen wollte, bereits die ungarischen Truppen in der Stadt. Er änderte sofort seine Marschrichtung und ging über Tartsa, Apahida, Vájda-Szent-Ivány und Császári nach Lekence und von da durch Wälder und Schluchten nach Bistritz. Nur seine aus 4 Compagnien und einer halben Escadron bestehende Nachhut wurde