Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 371 Börvény-Tha . Commando derselben und es gelang ihm, die Trümmer einiger massen zu organisiren und zu discipliniren. Schon Mitte Decembei rückte das ungarisch-siebenbürgische Armee-Corps, dessen Haupt quartier sich in Szilágy-Somlyó befand, in eine Linie zwischer Csúcsa und Nagy-Bánya. Die Stärke desselben betrug 10.650 Mann Infanterie, 138c Reiter und 24 Geschütze, die in folgender Weise vertheilt waren Rechter Flügel, unter Oberst Riczkó, 4400 Mann Infanterie 900 Reiter und 6 Geschütze. Centrum, unter Major Czetz, 3250 Mann Infanterie, 900 Reitei und 10 Geschütze. Linker Flügel, unter Major Zsurmay, 3000 Mann Infanterie 410 Reiter und 8 Geschütze. Von den kaiserlichen Truppen standen unter FML. Puchnej 12 Bataillone und 7Y2 Divisionen Reiterei, im Süden des Landes 8 Bataillone, 4 Compagnien des Cordon-Bataillons, 1 Escadron, danr der sächsische und walachische Landsturm unter Urban, im Norder desselben. Sie zählten zusammen 20.000 Mann mit 60 Geschützer und auch die befestigten oder haltbaren Plätze, sowie die strategisch wichtigsten Puncte des Landes befanden sich in ihrem Besitze. Major Czetz traf eben Vorkehrungen zur Wiederbesetzung von Klausenburg, als am 15. December der aus Wien entflohene und von Kossuth zum Befehlshaber der ungarischen Truppen in Siebenbürgen ernannte Pole Josef Bem in Szilágy-Somlyó eintral und sofort das Commando übernahm. FML. Puchner hatte in­zwischen vom FM. Windischgrätz den Befehl erhalten, von Sieben bürgen gegen Grosswardein zu operiren und zu diesem Zwecke seine Truppen auf der Linie Karlsburg-Klausenburg concentrirt Nach den Dispositionen Puchner’s sollte GM. Wardener mit dei Vorhut Csúcsa besetzen und dieser General marschirte am 17. December mit 5000 Mann nach Bánífy-Hunyad, während Urban mit 2000 Mann und einer Abtheilung des walachischen Landsturms sich bei Almás postirte. Urban sollte weiters gleich­zeitig mit Wardener am 19. vorrücken, den im Börvény-Thal stehenden linken Flügel des Gegners attaquiren und die Haupt Colonne von dem Erfolge dieser Unternehmung in Kenntniss setzen, Urban befolgte diesen Befehl aber nicht, sondern griff den Oberst­lieutenant Baumgarten im Börvény-Thale bereits am 19. Nach­Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. 26

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