Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878

áamac. Gradacac. Gorica. am 8. September in Cantonnirungen am linken Ufer der Save bereit. Die Vorhut-Abtheilungen passirten den Fluss am Morgen des 14. September bei Samac in Pontons, ohne auf Widerstand zu stossen. Erst als mit dem Brückenschläge für das Gros begonnen wurde, zeigten sich östlich von Tiirkisch-Samac grössere Insurgenten- Trupps, die jedoch schon nach wenigen Schüssen aus den gegen­über der Bosna-Mündung placirten Geschützen, sowie des Monitors »Maros« in südlicher Richtung wieder verschwanden, so dass Samac nach einem unbedeutenden Geplänkel besetzt werden konnte. Durch ein von Samac über ltajevoselo nach Gunja entsendetes combinirtes Detachement, welches den Gegner über den eigentlichen Punct des beabsichtigten Uferwechsels täuschen sollte und dem eine Batterie und der Monitor »Leitha« zugewiesen waren, wurde am 12. und 13. September auch Nova Breka durch einige Stunden erfolgreich beschossen. Am 15. September wurde die Vorrückung seitens des Gros wieder aufgenommen und bis Gradacac fortgesetzt, während der linke Flügel Krespié und den Tinja-Bach erreichte. Obgleich bei der Annäherung der Truppen an Gradacac eine weisse Fahne auf dem Castell sichtbar wurde und die Dignitäre des Ortes die bedingungslose Unterwerfung desselben erklärten, mussten einige Häuser, deren Bewohner fortgesetzt feuerten, mit stürmender Hand genommen werden. Nachdem am 16. die Nachricht einlief, dass FML. Graf Szápáry auf dem von Doboj in der Zwischenzeit angetretenen Vormarsche Gracanica von den Aufständischen ver­lassen gefunden habe und in Folge dessen alsbald nach Dolnja Tuzla weitermarschiren werde, beschloss FML. Baron Bienerth, in dieser Richtung, und zwar gegen Dobrovica und Srebrnik, vorerst nur zu demonstriren, mit dem Gros aber die in Nova Bröka ver­sammelten Insurgenten anzugreifen. Das Bestreben der letzteren, die auf der Anmarschlinie des linken Flügels der k. k. Truppen gelegene wichtige Brücke über die Tinja bei Gorica zu zerstören, führte am 16. September zu heftigen Zusammenstössen nächst diesem Orte. Die Brücke wurde von den Aufständischen wiederholt angegriffen, einmal vorübergehend auch genommen, blieb aber zuletzt in den Händen der Kaiserlichen, welche dieselbe mit verhältnissmässig geringen Verlusten erkauften.

Next

/
Thumbnails
Contents