Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878
Zegar (Büiac). Ljeskovao und Prosiöenikamen. Das Bestreben, endlich auch der im äussersten Nordwesten Bosniens, in der wilden Krajna, immer zunehmenden Ausdehnung des Aufstandes Schranken zu setzen, führte im September zu den ungemein blutigen Gefechten in der Umgebung von Bihac. Nachdem die 28. Infanterie-Brigade in den ersten September- Tagen bei Sluin eingetroffen war, glaubte der Commandant der in Zavalje stehenden 72. Brigade, GM. Zach, die Offensive gegen Bihac durch einen Angriff auf Zegar am 7. September einleitenzu können. Derselbe stiess aber auf so übermächtigen und fanatischen Widerstand, dass der Brigadier seine Abtheilungen trotz einiger partieller Erfolge im Laufe des Nachmittags wieder zurücknehmen und die Wiederholung der Action bis zur Vereinigung mit der 28. Brigade verschieben musste. Die, theilweise im erbitterten Handgemenge, erlittenen Verluste derselben waren ungewöhnlich gross und bezifferten sich an Todten und Verwundeten auf 21 Offi- ciere und 533 Mann. In den nächsten Tagen kam es zwischen den Cordons-Truppen und den Aufständischen an verschiedenen Puncten der Grenze zu Plänkeleien, die indessen nur beiLjeskovac und Prosicenikamen, gegenüber von Trzac, am 8. September einen ernsteren Charakter annahmen. Aber auch hier endeten sie mit dem Rückzuge der InKljué. daher erst in den Tagen des 6., 7. und 8. September zur Ausführung. Obwohl die unter Führung des GM. Sametz vergehenden Abtheilungen der 3. Gebirgs-Brigade sich schon am ersten Gefechtstage in den Besitz von Kljuc gesetzt hatten und den Aufständischen nur das obere Castell geblieben war, machten die wiederholten Offensivstösse und die zähe Vertheidigung derselben im Allgemeinen doch noch weitere Kämpfe nothwendig, welche die beiden nächsten Tage ausfüllten und den Truppen empfindliche Verluste zufügten. Diese betrugen an Todten 44, an Verwundeten 227, an Vermissten, die wohl auch zu den Todten gezählt werden müssen, 42 Mann; weiters waren 4 Pferde getödtet und 5 verwundet worden. Die Besetzung von Kljuő, sowie die Sicherung der Etapen- Linie bis Varcar Vakuf wurde der 36. Truppen-Division übertragen und die 3. Gebirgs-Brigade zum Abmarsche nach Jezero bei Jaice angewiesen.