Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878

durch k. k. Truppen im Jahre 1878. 551 Immerhin konnte dies nur unter relativ bedeutenden Verlusten geschehen; die k. k. Truppen büssten am 14. August ein, an Todten: 3 Officiere und 43 Mann, an Verwundeten: 5 Officiere und 112 Mann, während 5 Vermisste wohl auch den Todten zugezählt werden müssen. Die Verluste der Aufständischen, in deren Reihen sich auch einige Tabors regulärer türkischer Truppen befunden hatten, waren ebenso wenig festzustellen, als ihre Stärke; doch muss die letztere, übereinstimmenden Angaben zufolge, nachdem sich der muhammedanische Theil der Einwohner Banjaluka’s mit den von Aussen gekommenen vereinigt hatte, mindestens zwischen 5000 und 6000 Mann betragen haben. Es dauerte noch einige Tage, bis die Ruhe in Banjaluka und dessen Umgebung völlig wieder­hergestellt war, denn wiederholt kam es noch zu Reibungen zwischen Soldaten und Bewohnern, oder Muselmannen und Christen; doch blieben die bis dahin stets gefährdet gewesenen Verbindungslinien der 7. Infanterie-Truppen-Division fortan frei. Wesentlich ungünstiger als bei den im Bosna-, dann den im Vrbas-Thale vorrückenden Colonnen des 13. Armee-Coi’ps, gestalteten sich die Verhältnisse bei der 20. Infanterie-Truppen-Division, welche die Grenze Bosniens bei Samac zu überschreiten hatte und über Gradacac und Gracanica gegen 5. oder 6. August in Dolnja Tuzla eintreffen sollte. Gleich den übrigen Heeres-Abtheilungen des 13. Armee-Corps passirte die 20. Infanterie-Truppen-Division unter dem Commando des FML. Grafen Szápáry im Laufe des 29. und 30. Juli die Save und trat am 1. August den Vormarsch von Türkisch-Samac gegen das etwa 22 Kilometer entfernte Gradacac an. Schon an diesem Tage hatten die Truppen Gelegenheit, die Eigentümlich­keiten des am rechten TJfer der Save gelegenen Landstriches, der Posavina, von der schlimmsten Seite kennen zu lernen, denn der seit mehr als 24 Stunden mit geradezu tropischer Heftigkeit nieder­gehende Regen machte alle Wege in der Save-Niederung grundlos und die Truppen sowohl, als die Fuhrwerke, vermochten nur mit der grössten Anstrengung vorwärts zu kommen. Es war 10 Uhr Nachts, als die letzten Abtheilungen im Lager bei Gradacac eintrafen. Die Absicht, am 2. August mit dem Gros der Division bis Gracanica und damit in das Thal der Spreca vorzudringen, erwies

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