Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

464 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Perlasz. Bataillone mit einer Batterie rückten gegen die Linie von Kame- nitz, welche aus der Festung heftig mit Granaten beworfen wurde, vor. Um 7 Uhr Morgens ging der Feind, der nur die Beunruhi­gung der Cernirungs-Truppen bezweckt hatte, wieder in die Festung zurück. Am 3. August verhess ein Theil der Besatzung von Peter­wardein diese Festung, worauf das jetzt unter Kmety stehende ungarische Corps bei O-Becse die Theiss überschritt. Als am 5. August Abends die Nachricht von der Einnahme Szegedins ein­langte, liess der Banus alle zur neuerlichen Offensive bestimmten Truppen nach Szlankamen abgehen, wo der Uferwechsel statt­finden sollte. Bei dem Mangel an Dampf- und Schleppschiffen ver­zögerte sich die Ueberschiffung der Truppen bis zum 12. August. Während dieser Ueberschiffung fand bei Pe rlasz, dessen Besatzung die österreichischen Vortruppen häufig alarmirte, am 7. August ein heftiges dreistündiges Gefecht statt. Am folgenden Tage ver­hess der Gegner auch diesen wichtigen Punct und zog gegen Weisskirchen ab. Am 12. August passirte die Süd-Armee unter­halb Titel die Theiss und rückte am 14. mit dem Gros nach Gross-Becskerek vor. Da die Entscheidung bereits erfolgt war, liess FZM. Haynau die Süd-Armee, welche am 16. August zu Uj-Pecs eintraf, daselbst halten. Am folgenden Tage marschirte die Brigade Puffer nach Neusatz, um Peterwardein auch auf dem linken Ufer einzu- schliessen. Die Deutsch- und Illyrisch - Banater Regimenter mit zwei Batterien wurden an demselben Tage, unter den GM. Neu­städter und Rheinbach, über Weisskirchen nach Mehadia und Or­sóvá dirigirt, um diese Gegenden von den letzten Resten der feind­lichen Streitkräfte zu säubern. FZM. Haynau verlegte am 21. August sein Hauptquartier nach Arad und gegen Ende August nach Pest, während FM. Fürst von Warschau am 28. August die Reise von Grosswardein nach St. Petersburg antrat und bald darauf begann auch die russische Haupt-Armee ihren Abmarsch aus Ungarn, liess aber in Gross­wardein, Debreczin, Tokaj, Kaschau und Munkács, dann in Siebenbürgen, bis zum Eintreffen der österreichischen Truppen, an­gemessene Besatzungen zurück. Ende August wurden auch die Grenz-Truppen, mit Ausnahme derjenigen, welche Peterwardein cer-

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