Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—’1849. 425 Corps zu schlagen. Die Oesterreicher wichen aber mit ihrer geringen, nur 1500 Mann und 6 Geschütze umfassenden Streitmacht zurück und bezogen eine schlecht gewählte Rückzugsstellung bei Kiszetö, in welcher sie sich der Gefahr aussetzten, zwischen zwei Feuer gebracht zu werden. Bei Lugos vereinigte sich Bern mit seiner zweiten Colonne, die über Dobra herangerückt war. GM. Leiningen, der Bern auf der über Dobra führenden Hauptstrasse erwartet hatte, ging, als der Gegner in seinem Rücken Lugos besetzte, von Facset eilig nacb Kiszetó zurück, wo er mit 5000 Mann und 24 Geschützen Temesvár zu decken suchte. Bem disponirte, als er hievon Meldung erhalten, Vécsey mit einem Theile des Arader Cernirungs-Corps sofort gegen Rékás, um die Oesterreicher von Temesvár abzuschneiden. Zum Glücke für Leiningen befolgte Vécsey den erhaltenen Befehl nicht, und das österreichische Corps konnte am 24. April ohne besondere Schwierig­keiten nach Temesvár retiriren. Bem bezog am 29. April bei Freidorf unweit dieser Festung ein Lager, in welchem er die Truppen des Arader Cernirungs-Corps erwarten und die Vereinigung mit Perezel herstellen wollte. Anfangs Mai rückte das siebenbürgische Corps unter FML. Malkowsky gegen Szlatina vor und detacbirte starke Abtheilungen gegen Oravicza und Weisskirchen. Die Absicht dieser Operation bestand darin, die österreichischen Streitkräfte im Banate zu ver­mehren, mit dem serbischen Corps unter FML. Thodorovic einerseits und mit den Festungen Temesvár und Arad andererseits in Verbindung zu treten und Bern nach Siebenbürgen zurück zu drängen. Letzterer hatte von den Bewegungen des FML. Malkowsky kaum Nachricht erhalten, als er eine starke Brigade über Csákóvá und Denta nach Werschetz dirigirte, von wo aus detachirte Abthei­lungen derselben Oravicza und Weisskirchen nehmen sollten. Am 5. Mai besetzte diese Brigade, unter Oberstlieutenant Károlyi, Werschetz und sandte noch an demselben Tage 3 Compagnien, 3 Züge Reiterei und 2 Geschütze unter Major Arányi nach Ora­vicza, welcher wichtige Bergort nach einem lebhaften Gefechte von den Ungarn occupirt ward. Am 8. Mai erschien Károlyi mit dem Gros seiner Brigade vor Weisskirchen, stiess dort auf die Avantgarde Malkowsky’s und drängte sie gegen Petrilova zurück. Durch die Besetzung von Weisskirchen war die Verbindung der Oravicza. Weiss­kirchen.

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