Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 419 nach Neusatz, wo er den Oberbefehl íd der Festung Peterwardein übernahm. Die letztere hatte sich die Verbindung mit mehreren auf dem linken Ufer der Donau liegenden Ortschaften ununterbrochen frei zu erhalten vermocht. Als die Serben von Kula und Szent- Tamás aus Kuczura besetzt hatten, wurden sie durch eine Abtheilung der Garnison von Peterwardein am 2. Februar vertrieben. Am 13. Februar nahm ein aus der Festung entsendetes Detachement Palánka, das den Serben als Waffenplatz und wichtiger Uebergangspunct diente. Sechs Tage später, am 19. Februar, vertrieb ein serbisches Detachement die in Kiszacs befindliche ungarische Besatzung, wurde aber nach wenigen Stunden von zwei aus der Festung entsendeten Compagnien in die Flucht geschlagen, wobei die Serben eine Kanone und eine Fahne ein- büssten. Am 24. Februar eroberte Major Bozó mit 6 Compagnien, 1 Zug Husaren und 6 Geschützen Futak, welches die Serben einige Tage vorher in Besitz genommen hatten. Nach einem hartnäckigen Gefechte drangen die Ungarn in den Ort, erbeuteten darin zwei Geschütze und trieben einen Theil der fliehenden Gegner in die Donau. Eine Recognoscirung gegen Kamenitz verschaffte Perczel die Ueberzeugung, dass eine bedeutende österreichisch-serbische Streitmacht hinter den Cernirungslinien Kamenitz-Karlowitz versammelt sei. Oberst Gál, der mit dem Gros des ungarischen Corps bei O-Kér und Kis-Kér zurückgeblieben war, erhielt den Befehl, die Schanzen der Serben bei Szent-Jván unweit Zombor zu zerstören und beauftragte den Major Mihalovich mit der Ausführung dieses Unternehmens. Der letztere griff die Schanzen am 28. März an und zwang die Serben, die hiebei beträchtliche Verluste erlitten, zur Räumung derselben und zum Rückzuge nach Zombor. Da die Serben sich bereits in Massen zu sammeln anfingen, musste Perczel für seine Verbindung mit Szegedin sorgen und verhess desshalb Peterwardein. Er erreichte am 30. März in Kis- Kér sein Corps, das er gegen den Franzens-Canal führte, um dort einige Verstärkungen an sich zu ziehen. Am 31. März wurde Perczel in Verbász von den Serben von zwei Seiten angegriffen, schlug aber die Attaque siegreich ab, eroberte eine Kanone und trieb die Gegner nach Szent-Tamás und Zombor zurück. Perczel Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. 29 Kuczura. Palánka. Kiszacs. Futak. Szent-Iván. Verbász.