Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)
Major von Duncker: Militärische und politische Actenstücke zur Geschichte des ersten schlesischen Krieges 1741 (Schluss)
j sár FM. Graf Neipperg beantwortete die einzelnen Puncte dieses Schreibens in einem sehr ausführlichen Berichte aus Troppau am 19. October.1) GFWM. Lentulus berichtete seinerseits am 16. October dem Armee-Commandanten als Ergebnis seiner Mission aus Pressburg, dass die Convention genehmigt worden sei. „Nur hat man geglaubt, dass das numerum, wie viel Miliz in Ober-Schlesien preussischerseits verlegt werden solle, ausgemacht hätte werden können, auch hätte man die Bezahlung für den Genuss prätendiren sollen, nachdem aber unterthänigst vorgestellt, dass diesfalls nichts zu thun gewesen sei, so habe alle Zufriedenheit sowohl von Ihrer Majestät der Königin als Grossherzogen verspürt.“ s) Am 21. October traf auch FML. Browne aus Pressburg im Hauptquartier zu Meltsch wieder ein und überbrachte dem Armee- Commandanten mündliche Weisungen und ein kurzes Schreiben des Grossherzogs. Er war auch der Ueberbringer der Gnadenbeweise, welche von der Königin den Officieren, die sich vor dem Feinde ausgezeichnet hatten, verliehen worden waren.* 2 3) FM. Graf Neipperg sandte indessen doch, trotz der aufsteigenden Zweifel Uber das Verhalten Preussens, mit Rücksicht auf die Notli- wendigkeit, sich rasch gegen Frankreich und Bayern zu wenden, den FML. Grafen Browne, unmittelbar nach dessen Berichterstattung, nach Olmütz, um die Vorkehrungen für den WeiterMann Infanterie, 10.000 Reiter. Davon standen am 16. October bei Amberg unter Gassion 22 Bataillone, 87 Escadronen; in Oesterreich unter dem Kurfürsten Carl Albert von Bayern 30 Bataillone und 67 Escadronen; in Bayern selbst 13 Bataillone und 12 Escadronen. Der Kurfürst liess am 24. October 12 Bataillone und 16 Escadronen Bayern bei Mautern über die Donau gehen und nach Budweis marschiren. Die 18 Bataillone und 51 Escadronen Franzosen sollten nach Enns zurückkehren, ein Theil an diesem Flusse bleiben, der grössere aber bei Mauthausen gleichfalls über die Donau gehen und über Budweis bis Moldau-Teyn rücken. (»Oesterr Milit.-Zeitschrift«, 1827, III, pag. 66.) x) K.-A., Schlesien, 1741, Fase. X, 59 u ad 59. 2) Gräfl. Neipperg’sches Archiv. 3) Unter andern erhielt GFWM. Br. Roth das Infanterie-Regiment Succow; GFWM. Kheul das Infanterie-Regiment Göldy; GFWM. Br. Philibert das Dragoner-Regiment Römer; GFWM. Br. Lentulus das Commando von Kronstadt. (Gräfl. Neipperg’sches Archiv.)